Kalbskopf kennt die Gastronomie in der Region. Er arbeitete früher im "Edelweiß", in der "Glutschaufel" in Eschenbach sowie als Küchenchef in der "Villa". 2015 übernahm er zusammen mit einem zweiten Geschäftsführer die "Bodega" von Wirt Egon Schäffer und eröffnete nach einem Umbau unter dem Namen "Genusswerk Bodega" sein erstes eigenes Lokal. Jetzt heißt es, wieder neu zu starten.
Der Gastronom befand sich gerade mitten im Urlaub in Spanien, als ihn Anfang November der Anruf erreichte, in der "Bodega" gebe es einen Wasserschaden. "Aber da war das Ausmaß noch nicht klar", erinnert er sich. Der Urlaub sei jedenfalls so gut wie vorbei gewesen. So richtig verinnerlicht habe er das Unglück auch Wochen danach noch nicht.
"Hektoliterweise Wasser"
An einer Gastherme auf dem Dachboden der "Bodega" war laut Kalbskopf ein Wasserfüllschlauch geplatzt. "Mehrere Stunden lang ist das Wasser hektoliterweise herausgelaufen, durch das ganze Gebäude." Da wie in Altbauten nicht unüblich Zwischenräume mit Sand gefüllt seien, habe sich dieser vollgesogen und ein enormes Gewicht bekommen. "Da kann man im Moment niemanden reinlassen." Jetzt sei das Ganze ein Fall für die Versicherung. Das Gebäude müsse komplett entkernt werden.
Der Pachtvertrag mit dem Genusswerk wäre noch rund eineinhalb Jahre weitergelaufen. Der Hausbesitzer habe die Gastronomen jedoch aus dem Mietvertrag entlassen. Die Übergangszeit ohne Betrieb wäre laut Kalbskopf ohnehin nicht zu stemmen gewesen. "Wir haben versucht, fast nahtlos in anderen Räumen weiterzumachen", erzählt er. Doch das ließ sich nicht realisieren.
Seit dem Unglückstag steht der Betrieb still, die Aushilfen bekamen laut Kalbskopf noch ihren Lohn. "Wir hatten uns ja was aufgebaut und waren mit Herzblut bei der Sache. In der Gastronomie liegt das Geld nicht auf der Straße. Man genehmigt sich nur selten Urlaub. Und jetzt hat's mich mittendrin weggeschwemmt."
Neustart im Sommer
Die gute Nachricht: "Ich habe eine neue Lokalität gefunden", verkündet er. Wo es weitergehen wird, will er noch nicht verraten. Nur so viel: "Es werden Räume in Weidens Altstadt sein, in denen bisher noch keine Gaststätte untergebracht war." Der Mietvertrag für die neue Lokalität werde diesen Monat unterschrieben.
Bis zur Eröffnung seien allerdings noch Bauarbeiten nötig. "Ein halbes Jahr werden diese auf jeden Fall dauern", schätzt er. Im Sommer will Kalbskopf dann erneut durchstarten.
Der Name "Bodega" falle weg und es werde ein in Teilen erneuertes Konzept geben. "Bei so einem radikalen Schritt hat man andere Möglichkeiten, das Konzept anzupassen oder zu erweitern, als im laufenden Betrieb", sagt Kalbskopf dazu. Auf Steaks und den Wein, die bisher angeboten worden sind, will er jedoch nicht verzichten.













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