„Trotz Absage der Gesundheitsveranstaltung halten wir es für notwendig, die Bevölkerung über die wichtigsten Elemente der Hospiz- und Palliativversorgung in der Region zu informieren“ sagte die Vorsitzende des Fördervereins für Schwerkranke der Kliniken Nordoberpfalz AG, Waltraud Koller-Girke. In diesem Bereich des Gesundheitswesens habe sich in jüngster Zeit sehr viel verändert. Und nicht alles sei in der Bevölkerung ausreichend bekannt.
Außerdem komme dem Thema auch wegen des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Sterbehilfeparagraphen im Strafgesetzbuch hohe Aktualität zu, meinte die Vorsitzende. Die unterschiedliche Ausrichtung der vier Säulen, auf denen die Hospiz- und Palliativversorgung in der Region basiert, erläuterten deren Leiterinnen. Ambulante Palliativversorgung beschrieb Dr. Margarete Pickert, Ärztliche Leiterin der SAPV Waldnaab, mit dem Satz vor „wir wollen Schwerstkranke zuhause begleiten und dort ihre Beschwerden lindern“. SAPV bedeute Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung für die Landkreise Neustadt/WN, Tirschenreuth und die Stadt Weiden. Sie sei eine Versorgung für unheilbar kranke Menschen, deren Krankheit weiter fortschreitet und die trotz komplexer Probleme zuhause leben möchten. Palliativmediziner und Palliativfachkräfte kümmern sich darum, dass möglichst lange Zeit dadurch Lebensqualität aufrechterhalten bleiben kann.
Die stationäre Palliativversorgung erfolgt dagegen in der neuen Palliativstation am Klinikum Weiden. Ein Team aus speziell ausgebildeten Palliativmedizinern und -Fachkräften leistet ganzheitliche Versorgung für Patienten mit nicht mehr heilbaren lebensbegrenzenden Erkrankungen. Auch Musik- oder Aromatherapien werden dort angeboten. „Es geht besser als mit Sterbehilfediensten“, sagte die Leitende Ärztin der Palliativstation, Dr. Stephanie Kuchlbauer. Neben der Palliativversorgung gibt es auch Hospizversorgung in ambulanter und stationärer Form. Die leitende Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes Elke Lauterbach beschrieb den Ambulanten Hospizdienst: „Ehrenamtliche Hospizbegleiter helfen Schwerstkranken durch ihren Besuchsdienst dort, wo diese leben. Sie verbringen Zeit mit den Betroffenen, reden mit ihnen, hören ihnen zu und entlasten auch die Familien.“ Dabei wird eng mit den Hausärzten zusammengearbeitet. In die stationäre Hospizversorgung im Hospiz St. Felix kommen laut Hospiz-Leiterin Susanne Wagner „Schwerkranke deren Betreuung und Begleitung im häuslichen Kontext nicht mehr möglich ist“. Das Hospiz sorge für hochqualifizierte pflegerische Versorgung von Schwerstkranken „bis ans Lebensende“. So könne den Kranken auch wieder „die Regie am eigenen Leben zurückgegeben werden“.
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