Auch in diesem Jahr beteiligte sich die Sophie-Scholl-Realschule an der Aktion Girls'-Day-Akademie, einer gemeinsamen Berufsorientierungsaktion der Arbeitgeberverbände bayme und vbm und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Fünfzehn Schülerinnen der Vorabschlussklassen verbrachten ein ganzes Schuljahr lang einen Nachmittag pro Woche in diesem Projekt. Eine Abschlussfeier mit Zertifikatsüberreichung war in diesem Jahr nicht möglich. Wie auch große Teile des Projekts wurde der Abschluss in einer Videokonferenz durchgeführt.
Projektleiterin Katja Laber führte durch das Programm und stellte fest: „Frauen sind in technischen Berufen nach wie vor unterrepräsentiert.“ Unter den fünf beliebtesten Berufen von Mädchen befinde sich kein einziger technischer Beruf. Deswegen wolle die Girls'-Day-Akademie in Bayern versuchen, an dieser Situation etwas zu ändern. Was im diesjährigen Projekt abgelaufen war, präsentierten einige Teilnehmerinnen. Der letzte Außentermin vor Pandemie-Ausbruch fand bei der Firma Hamm in Tirschenreuth statt. Dann prägten Online-Programme wie Webinare und andere digitale Veranstaltungen den Projektablauf.
Mit dabei bei der virtuellen Abschlussveranstaltung waren auch die beteiligten Veranstalter und Unternehmensvertreter. Dass Projekte dieser Art zu Erfolgen führen können, bestätigte Anja Piehler, Elektrotechnik-Ingenieurin der Firma Witron. Nach Teilnahme am Girls' Day der Arbeitsagentur und einem Betriebspraktikum entschied sich die Abiturientin im Jahr 2013 „auf Empfehlung meiner Oma“ für ein duales Ingenieur-Studium an der OTH Amberg-Weiden. Parallel absolvierte sie die Berufsausbildung zur Elektronikerin. „Ich will andere Mädels auch motivieren einen solchen Weg einzuschlagen“, empfahl die junge Frau. Berufsberaterin Martina Biber von der Arbeitsagentur Weiden freute sich, „dass erstmals auf Platz 10 unter den Berufswünschen von Mädchen die Bauzeichnerin erscheint“. Stephan Giglberger, Mint-Beauftragter an der Universität Regensburg wies darauf hin: „Mint kann wahnsinnig viel Spaß machen.“ Und: „Es geht auch um Chancengleichheit im gesellschaftlichen Leben.“
Georg Hammer, stellvertretender Schulleiter der Sophie-Scholl-Realschule, empfahl den Schülerinnen, „über den Tellerrand zu schauen“. Seine Schule versuche dazu beizutragen, alle vorhandenen Kompetenzen der Mädchen auch umzusetzen und dazu zählten nunmehr auch solche im technischen Bereich. Bayernweit haben sich in diesem Jahr 21 Schulen, 50 Unternehmen an 19 Akademien beteiligt, ist einer Presseerklärung der Veranstalter zu entnehmen.
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