Sonne satt und Temperaturen bis zu 10 Grad: "Da kommen die Leute wieder raus aus den geschlossenen Räumen, die Infektionsgefahr sinkt", weiß Dr. Thomas Holtmeier, Leiter des Gesundheitsamtes Weiden und Neustadt. Das käme gut zupass. Denn ein Blick auf die vergangene Kalenderwoche zeigt, die Zahl der gemeldeten Influenzafälle in Weiden und dem Landkreis Neustadt steigt weiter.
118 Neuerkrankte erfasste die Statistik des Gesundheitsamts bis zum vergangenen Wochenende. Zum Vergleich: Eine Woche zuvor rangierte die Zahl bei 98. Die Dunkelziffer der Erkrankten könnte noch weit höher liegen, betont Holtmeier. Nicht jeder schleppe sich mit Influenza zum Arzt. Bislang verlief die Influenzawelle aber "in einem normalen Korridor" - und vor allem wesentlich glimpflicher als in der vergangenen Saison. Damals schlugen zur gleichen Zeit nicht 118 sondern 170 Fälle zu Buche. Eine Woche später verdoppelte sich die Zahl nahezu auf 301 Fälle. Den Höchststand erreichte die Influenzawelle 2018 in der zehnten Kalenderwoche mit 383 gemeldeten Influenza-Kranken. Aber so weit muss es heuer nicht kommen - könnte es aber.
Denn mit 118 Fällen liegt der Wochenwert höher als die Maxima der Influenzafälle von 2008 bis 2017. Prognosen will Holtmeier vor allem nach der letzten, heftigen Saison nicht mehr wagen. Sie nämlich schlug völlig aus der Art. "Sonst war es oft so, dass es eine Art Plateau-Phase gab. Das heißt, die Zahlen steigen nur noch gering an, danach fallen sie ab." In der Grippe-Saison 2018 aber ging es immer weiter nach oben. Zwar mal weniger, dann aber wieder mehr. Selbst nach dem Faschingsfinale stiegen die Fallzahlen weiter.
Was aber nach wie vor gelten dürfte: Eine Influenzasaison dauert in etwa zwölf Wochen vom Zeitpunkt des ersten Anstiegs der Fälle bis zum Abebben, weiß Holtmeier. Die Halbzeit des Virenspiels könnte damit schon überwunden sein. Die Weiterentwicklung beeinflussen aber mehrere Faktoren - positiv oder negativ: das Faschingsfinale zum Beispiel. Das Ausreizen individueller Schutzmaßnahmen wie das gründliche Händewaschen etwa. Und natürlich auch das Wetter.
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