Von Sonja Kaute und Stephanie Hladik
Der Bauausschuss Weiden hat sich am Dienstag mit dem Thema Baumfällungen und Ersatzpflanzungen in Weiden auseinandergesetzt. Wie berichtet, wurden in Weiden in den Jahren 2020 bis 2024 jeweils zwischen 130 und 170 Bäume gefällt, weil sie zum Beispiel krank waren und die Verkehrssicherheit gefährdeten. Für nur wenige dieser Bäume pflanzte die Stadt Ersatz, obwohl der Baumerhalt im vor zwei Jahren vom Stadtrat verabschiedeten Klimaschutzkonzept eine hohe Priorität hat. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisiert dies und fordert, im Haushalt der Stadt Geld für Neupflanzungen einzuplanen.
Nachpflanzungen scheitern häufig an Platzmangel im Erdboden, zum Beispiel durch Leitungen, und hohe Kosten. Besonders herausfordernd sind Ersatzpflanzungen laut der Stadtgärtnerei in der Altstadt, wo sie zwischen 6.000 und 10.000 Euro kosten. Hier sind häufig aufwendige und teure Bodenarbeiten Voraussetzung für eine Neupflanzung.
Baudezernent Alkmar Zenger bestätigte in der Sitzung am Dienstag, dass zu wenig Bäume nachgepflanzt werden. Bei Gruppenstandorten fiele ein einzelner entnommener Baum nicht so ins Gewicht wie bei Einzelstandorten, mit denen man es vor allem in der Altstadt zu tun habe. Er wolle bei der Stadtgärtnerei nachfragen, ob bei Platzmangel im Untergrund eventuell Flachwurzler als Ersatzbäume in Betracht kommen.
Die Landtagsabgeordnete Laura Weber von den Grünen pochte am Dienstag auf die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts. Bäume seien vor allem in der Altstadt wichtige Schattenspender. Sie plädierte für ein Konzept, das Ersatz- und Neupflanzungen berücksichtigt und forderte, dass dafür Geld im Haushalt eingeplant wird. Gisela Helgath (Die Basis) sagte, die vor dem Keramikmuseum gefällt Robinie treibe wieder aus. Sie frage sich, ob das nicht für alle Baumstümpfe eine gute Lösung wäre.
Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten dem Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung einstimmig zu. Ersatzpflanzungen von Bäumen, die die Stadt fällt, werden wie bisher in enger Abstimmung zwischen der Stadtgärtnerei und der Unteren Naturschutzbehörde anlass- und einzelfallbezogen durchgeführt. Für Nachpflanzungen in der Innenstadt beantragt die Verwaltung, für die kommenden Jahre Geld im Haushalt einzuplanen. Bei den sicher schwierigen Haushaltsberatungen für 2026 wird sich zeigen, ob diese Mittel es tatsächlich in den Haushalt der Stadt schaffen.
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