Häufig auftretende Lungenerkrankungen, wie die COPD (Chronic obstructive pulmonary disease) oder das "Asthma bronchiale", aber auch Lungengerüsterkrankungen, können die Durchblutung zum linken Herzen stören und so zu einem Hochdruck der Lungengefäße und damit zu einer Belastung des rechten Herzens führen. Darüber berichtete Lungenfachärztin Dr. Elena Perlifan im vollbesetzten Gustav-von-Schlör-Saal der Max-Reger-Halle beim 34. Medizinischen Forum der Medizinischen Klinik II am Klinikum Weiden.
Dabei stellte Perlifan neueste Therapieoptionen für diese Erkrankung vor. Es gelte, den Hausarzt rechtzeitig zu informieren oder den Lungenfacharzt aufzusuchen, um das Fortschreiten dieser chronischen Erkrankung möglichst zu verhindern. Die Lungenarterie bildet das Bindeglied zwischen rechten und linken Herzen und kann eigenständig Ursache für eine Rechtsherzbelastung sein. Diese Erkrankung ist deutlich seltener als eine Rechtsherzbelastung in Folge von Lungenerkrankungen oder einer Erkrankung des linken Herzens, hat aber leider eine deutlich schlechtere Prognose.
Die aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, wie auch der European Society of Cardiology, wurden maßgeblich von Professor Dr. Stephan Rosenkranz, Universitätsklinik Köln, beeinflusst. Er stellte dieses Krankheitsbild ausführlich vor und referierte über neue Therapieoptionen und laufende Studien in diesem Bereich. Auch eine Verschlechterung des linken Herzens, meist in Folge eines Herzinfarktes, langjähriger Bluthochdruckerkrankung oder in Folge einer Klappenerkrankung könne zu einer Verschlechterung der Drucksituation in der Lungenarterie und damit zur Rechtsherzbelastung führen. Dieses Krankheitsbild umfasst viele, insbesondere ältere Patienten und nur durch eine frühzeitige Therapie der Grunderkrankung kann diesem Krankheitsbild vorgebeugt werden.
Wichtig sei eine konsequente Behandlung des Bluthochdrucks, aber es müssten auch Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verschlechterung der Herzfunktion vorzubeugen, sagte Chefarzt Professor Robert Schwinger. Die Fortbildung wurde unterstützt durch die Ärztlichen Kreisverbände Weiden, Neustadt/WN, Tirschenreuth und Schwandorf.
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