Am 22. April 1969 erhielt die Schule ihren heutigen Namen. Fast genau 50 Jahre danach ist kürzlich die Schülerzeitung "Heussfrauen" erschienen. Für Schulleiter Reinhard Hauer war dies ein stolzer Rückgriff auf das Vorbild der Namenspatronin, die Frau des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss, Politikerin, Sozialreformerin und Gründerin des Müttergenesungswerks. Man habe sich damals für Elly Heuss entschieden, weil sie den Verantwortlichen geradezu prädestiniert erschien, ein Vorbild für die studierende weibliche Jugend zu sein. Hauer zitierte aus einem alten Jahresbericht: "Ihre Verhaltensweise war immer ausgerichtet auf das Wohl des Nächsten, war ein persönlicher Bezug zum Mitmenschen unter dem Aspekt mütterlichen Wohlwollens. Elly Heuss war geistig führend, mütterlich liebend und zugleich tief verantwortungsbewusst in ihrer Welt- und Lebensauffassung." Der Schulleiter gab einen Abriss der Geschichte der Schule, die bereits 1900 begann. Zu dieser Zeit begannen honorige Bürger der Stadt der Gründung einer neuen Mädchenschule zu planen. "Unter der Trägerschaft des damaligen Kinderasylheimes und mit Hilfe einer Schenkung gelang es, eine Töchterschule zu gründen." Die Leitung übernahmen die Armen Schulschwestern. Eröffnung war 1907. Vier Jahre später wurde sie in Höhere Mädchenschule, 1925 in Lyzeum umbenannt.
1938 sei die Schule in die Trägerschaft der Stadt Weiden übergegangen. 1949, also vor 70 Jahren, entwickelte sie sich zu einer Oberrealschule. 1951 haben Mädchen dort zum ersten Mal das Abitur abgelegt. Weitere Namensgebungen folgten: 1960 wurde das Elly zum Mädchenrealgymnasium, 1967 zum Städtisches Mädchengymnasium. 1971 ist die Schule verstaatlicht worden und ist seitdem, neben dem Max-Josef-Stift in München, das einzige staatliche Gymnasium für Mädchen in Bayern.
Die Vorsitzende des Fördervereins, Monika Gamringer-Kroher, erinnert an dessen 1999. Mit 20 Personen habe man begonnen, heute seien 149 Fördermitglieder. Der Verein kümmere sich darum, kulturelle und gesellschaftliche Kontakte zu fördern, etablierte aber auch Projekte wie Nachmittagsbetreuung und Mittagskost. Ferner sei das Projekt "Ganztagsschule Elly Eins plus" ins Leben gerufen worden, um Familien und Berufstätige zu entlasten.
An die Feierstunde schloss sich ein "Tag der offenen Tür" unter dem Motto "Blaue Stunde" an. Eltern und Schüler besuchten Malwerkstatt und Chemieshows, traten im Vokabel- und Rechenfußballturnier gegeneinander an. Präsentiert wurde die Deutsch-Tschechische Partnerschaft, Amnesty International hatte eine Infostand. Es gab Karaoke, eine Druckwerkstatt und eine Ausstellung über 100 Jahre Frauenwahlrecht.

















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