Wie das Mittlere Wehr am Flutkanal funktioniert oder welche Lebewesen in dem Gewässer vorkommen konnten Interessierte am Freitag bei einem Aktionstag des Wasserwirtschaftsamtes Weiden erfahren. Der Tag zur "BayernTourNatur" stand unter dem Motto "Natur und Technik". Organisatorin Heidi Thiel begrüßte die Besucher, darunter auch 37 Viertklässler der Clausnitzer-Grundschule. Gelernt haben die Teilnehmer an diesem Vormittag allerhand. So zum Beispiel über das Nivellieren. Dabei konnten die Kinder und andere Interessierte über ein Nivelliergerät die Höhenunterschiede in einem Gelände messen.
Schon beizeiten standen Gewässerbiologe Georg Adam und seine Kollegin Susan Speck in hohen Gummistiefeln im seichten Wasser und fischten mit Keschern unter den Steinen nach Flussflohkrebsen, Köcherfliegenlarven und Eintagsfliegen. Anhand dieser Tiere konnten sie die Güte des Gewässers bestimmen. Das Wasser im Flutkanal sei in einem relativ gesunden Zustand, sagte Adam. Natürlich lasse es sich nicht mehr mit dem doch viel saubereren Nass aus dem Mittelalter vergleichen. Und trinkbar sei es auch nicht.
Das Wehr sei für die Wasserregulierung im Flutkanal wichtig. "Im Hochwasserfall fallen die Wehrklappen runter", erklärte Tobias Grötsch. Er ist Dienststellenleiter der Flussmeisterstelle. "Wir halten immer den Wasserstand von 391 Metern über Normal Null in gleicher Höhe." Damit werde auch der Lebensraum von Fischen und Kleinlebewesen im Wasser gesichert. Im Hochwasserfall sorge das Wasserwirtschaftsamt dafür, dass die Stadt Weiden nicht "absäuft", indem die Schleusen für den Hochwasserabfluss entsprechend geöffnet würden. Ferner kümmere sich das Wehr um das Ableiten einer konstanten Wassermenge in die alte Waldnaab zum Betrieb der vorhandenen Wasserkraftanlagen und das Ableiten von Wasser für die angelegte Wanderhilfe.
Geregelt werde die Höhe des Wasserspiegels über das Mittlere Wehr und das Obere Wehr am Hammerweg. Alles funktioniere vollautomatisch. "Das ist über die Pegel eingestellt. Wir können aber auch von Hand nachjustieren." Zu diesen Zwecken wurde das Mittlere Wehr zwischen 2000 und 2003 neu gebaut. Für die Schüler mit Schulleiter Johannes Arndt und Lehrerin Eva Gmeiner ging es anschließend noch zum „Wasserforum“ im Max-Reger-Park, um dort die neue „Hochwassermesslatte“
anzubringen.
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