Bis zur letzten Minute will der Geschäftsführer des BBV-Kreisverbandes Weiden-Neustadt/WN "im Geschirr" bleiben. Erst zum 1. März 2020 zieht er sich "aufs Altenteil" zurück, geht nach fast 20 Jahren als Leiter der Geschäftsstelle in den Ruhestand.
Zusätzlicher Fachberater
Noch im Dezember stellten die beiden Kreisverbände wichtige Weichen, um trotz des personellen Aderlasses das Beratungs- und Betreuungsangebot für die Landwirte in der Nordoberpfalz erhalten zu können. Ulrich Härtl, der künftig an der Spitze der beiden BBV-Kreisverbände Tirschenreuth und Weiden-Neustadt steht, muss spürbar entlastet werden. Und dafür trat nun Dipl.-Ing. Markus Trißl seinen Dienst als zusätzlicher Fachberater beim BBV an. In den "Verbundgeschäftsstellen Tirschenreuth und Weiden-Neustadt/WN" baut er auf die Unterstützung von Agrar-Techniker Klaus Giehler und Sozialberater Christian Traxler.
Ebenso wie Härtl kommt Trißl selbst nicht aus der Landwirtschaft. "Umso mehr sind wir mit Herzblut dabei", meint Härtl. Nach einer Landwirtschaftslehre setzte er den Techniker und dann noch den Agrar-Ingenieur drauf. Der Waldershofer (57 Jahre alt, drei Söhne), begann am 1. Februar 1992 beim BBV in Weiden bei Josef Wittmann und Hans Winter. Ein halbes Jahr später wechselte er in die BBV-Geschäftsführung nach Tirschenreuth und pflegt seit Jahren die Zusammenarbeit mit Weiden.
"Ich werde mich aus der Beratung etwas zurückziehen müssen, um mich unseren Ehrenamtlichen in den Kreis- und Ortsverbänden sowie den verbandspolitischen Aufgaben widmen zu können", deutet Härtl an. "Das wird sowieso schwer: Ein Hans Winter ist nicht nur Geschäftsführer, er ist eine Einrichtung beim Bauernverband."
Endlich angekommen
Über Umwege erreicht Markus Trißl seinen Traumberuf: Der inzwischen 37-Jährige absolvierte die Wirtschaftsschule in Weiden, dann die FOS in Schönbrunn, studiert in Triesdorf. Der Agrar-Ingenieur war zunächst viereinhalb Jahre Bereichsleiter in der Produktion der Firma Wolf GmbH in Altenburg in Thüringen, kam dann in die Oberpfalz zurück und arbeitete als Schichtleiter beim Liebensteiner Kartonagenwerk. Beim Bauernverband fühlt sich Trißl "endlich angekommen, denn die Landwirtschaft ist meine Leidenschaft. "Ich mach' das eh gern." Dass ihm die Landwirtschaft liegt, beweist der gebürtiger Beidler seit inzwischen fünf Jahren auch auf dem Hof seines Schwiegervaters in Hohenwald.
Vor allem mit der stark von der jeweiligen Marktentwicklung abhängigen Milcherzeugergemeinschaft Weiden, deren Geschäftsführer er ist, wird Winter eng verbunden bleiben. Darüber hinaus hat er klare Ziele für den Ruhestand: "Meine Familie hat eine Opa-GmbH gegründet. Die will ich genießen. Außerdem sind da ja noch die Berge, die wir uns anschauen wollen."
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