Weiden in der Oberpfalz
22.02.2019 - 09:11 Uhr

Integrationslotse wichtig für Flüchtlingsarbeit

Das ist Rekord: Nur 30 Minuten tagt der Ausschuss für Jugendhilfe und soziale Fragen. Für die Mitglieder steht außer Frage, dass Ehrenamtskoordinator Manfred Weiß künftig als Integrationslotse weiterbeschäftigt werden soll.

Für Sozialdezernent Hermann Hubmann ist es am Donnerstag die letzte Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe und soziale Fragen und zugleich sein letzter Arbeitstag. Archivbild: Petra Hartl
Für Sozialdezernent Hermann Hubmann ist es am Donnerstag die letzte Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe und soziale Fragen und zugleich sein letzter Arbeitstag.

Zuvor steht jedoch ein anderer Mann im Mittelpunkt: Sozialdezernent Hermann Hubmann. Für ihn ist es am Donnerstag die letzte Sitzung dieses Gremiums und zugleich sein letzter Arbeitstag. Die offizielle Verabschiedung findet am Montag statt. Bürgermeister Lothar Höher lässt es sich als Sitzungsleiter jedoch nicht nehmen, dem langjährigen Dezernenten "für die großartige Arbeit" ausdrücklich zu danken. "Er war ein toller Dezernent und immer bereit, Lösungen zu finden", betonte Höher unter lautstarkem Beifall des Gremiums.

Hubmann selbst versicherte: "Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht." Gerade im sozialen Bereich sei in den vergangenen Jahren viel bewegt worden, verwies er auf die Installation der Schulsozialarbeit und auf die - dank der Initiative und Ursula Barrois - stark erhöhte Betreuungsqualität in der Obdachlosenarbeit. Die Wohnqualität werde noch verbessert. Hubmann hielt aber auch eine Überraschung parat. "Ich gehe nicht in Pension, sondern in Halbpension", kündigte er für die Zukunft sein Engagement in einem anderen Bereich außerhalb der Stadtverwaltung an. Mehr wollte er dazu noch nicht verraten.

Lob von allen Seiten gab es am Donnerstag auch für Manfred Weiß, der als Ehrenamtskoordinator seit 2015 Flüchtlinge betreut und die Helfer im Netzwerk Asyl koordiniert. "Das System funktioniert bestens", erklärte der künftige Sozialdezernent Wolfgang Hohlmeier. Manfred Weiß habe in der schwierigen Situation nach der Flüchtlingswelle "sehr viel Spannung herausgenommen" und den Einsatz der Helfer erfolgreich geplant. "Wir sollen diese gewachsene Struktur nicht zerstören." Denn nach der Unterstützung bei Anträgen und Behördengängen stünden nun Themen wie Wohnungsbeschaffung und Eingliederung in das gesellschaftliche Leben an.

Weil die bisherige Förderung im September 2019 endet, soll dann ein neuer Weg beschritten werden. Der Freistaat Bayern fördert sogenannte Integrationslotsen, indem er 80 Prozent der Personal- und Sachkosten bis maximal 60 000 Euro übernimmt. Beantragt werden müssen die Mittel von der Stadt Weiden bei der Regierung von Mittelfranken. Die Max-Reger-Stadt müsste sich mit 7200 Euro beteiligten. Die gleiche Summe wird vom Diakonischen Werk Weiden erwartet, unter dessen Dach der Integrationslotse beschäftigt ist.

Für das Gremium war es keine Frage, dass diese "wertvolle Arbeit" - so Höher - weiterhin wichtig ist. "Wir haben das Glück, dass wir unfassbar viele ehrenamtliche Helfer haben", sagte Stadtrat Florian Graf. "Wir wären verrückt, da nachzulassen. Gerade jetzt, wo es bei den Flüchtlingen um Wohnung und Arbeit geht."

 
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