Weiden in der Oberpfalz
15.03.2019 - 11:53 Uhr

Jahreshauptversammlung des FC Weiden-Ost mit Diskussion um Duschgeld

Die Jahreshauptversammlung des FC Weiden-Ost wird zur Marathonsitzung. Und für einige Stadträte zu einer nicht gerade einfachen.

Die neugewählte Vorstandschaft des FC Weiden-Ost. Bild: Kunz
Die neugewählte Vorstandschaft des FC Weiden-Ost.

In der dreistündigen, vielfach hitzig geführten Diskussion bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend wurde den drei Stadtvätern Josef Gebhardt, Karl-Heinz Schell und Hans Forster der Kopf gewaschen. Den Vereinsmitgliedern ging das "Duschgeld" gehörig auf den Wecker. Alle Vereine, die im Winter in einer Turnhalle trainierten, müssten zahlen.

Die klammen Kassen der Stadt hätten den Stadtrat dazu bewegt, das "Duschgeld" von 80 Cent auf zwei Euro anzuheben. Der FC Weiden-Ost zahle daher jedes Jahr 1500 Euro in den Stadtsäckel, sagte Präsident Franz Bäumler. Geld, das dringend für die Jugendarbeit benötigt würde. "Mit fast 350 Kindern und Jugendlichen, also 16 Mannschaften, braucht der Verein natürlich viele Trainingszeiten in der Halle. Und das kostet ein Vermögen." Juniorenleiter Alexander Lache nennt es ein Unding, dass die Stadt einen Verein abstrafe, der Jugendarbeit leiste. So gehe es nicht mehr weiter. "50 Prozent davon duschen nicht einmal. Das sind E- und F-Jugendliche." Bäumler: "Sollte man vielleicht Mannschaften im Verein abmelden, um Kosten zu sparen?" Hier werde die finanzielle Sanierung der Stadtkasse auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.

Gebhardt winkte ab: Um die Einnahmesituation zu verbessern, gehörten solche Dinge einfach dazu. "So weh es uns manchmal tut. Da stehen wir schon dahinter." Man müsse alle gleich behandeln. Forster: "Da sind Beschlüsse gefasst worden, da geht nichts mehr." Was die Gemüter weiter erhitzte. Gebhardt: Das Problem sei auch, dass es Vereine gebe, die das "Duschgeld" einfach nicht bezahlten. Zielgerichteter wäre vielleicht die Jugendförderung zu erhöhen. "Wir werden daran arbeiten."

Thema war auch der geplante Kunstrasen bei der SpVgg SV Weiden. "Wer baut ihn? Wer bezahlt ihn?" Bäumler: "Keiner kann uns das beantworten." Gebhardt: "Die Baukosten stellt ein Sponsor. Wir mussten vielmehr darüber abstimmen, ob es heute noch aus Umweltgründen richtig ist, Kunstrasen anzulegen." Man habe das getan unter der Voraussetzung, dass ihn auch andere Vereine ganzjährig nutzen können. Bäumler: "Die Zeiten für die Terminierung des Kunstrasens sollte die Stadt Weiden übernehmen."

Der sportliche Leiter Martin Oppitz ließ die Saison Revue passieren. Unter den 16 Vereinsmannschaften sei auch ein Mädchenteam. Die erste Mannschaft spiele in der Kreisliga, die zweite in der Kreisklasse. Im Frühjahr plane man den Irish-Bayerisch Cup mit zehn Teams, darunter drei aus Irland. Außerdem werde es wieder ein Sommerfest des Fördervereins im Stadtbad geben. Der Verein zähle 650 Mitglieder. Neu in 2018: Ein zweiter Vereinsbus und ein Kleinfeld für die Kids. Dank galt der Stadt Weiden für die Bereitstellung der Sportmöglichkeiten an Clausnitzerschule und Kepler-Gymnasium. "Ohne könnten wir nicht existieren."

Enttäuscht zeigte sich Bäumler über die Stadtgärtnerei, die es ablehne, Birken entlang des Trainingsplatzes zu fällen. Schriftführer Josef Bruckner ließ über eine Satzungsänderung abstimmen. Jetzt hatte der FC Weiden-Ost endlich die DM-Zeit überwunden und auf den Euro umgestellt. Karl-Heinz Reisinger, der zwölf Jahre lang die Kassen führte und aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidierte, wurde zum Ehren-Kassier ernannt.

Karl-Heinz Reisinger (rechts) wurde vom Präsidenten Franz Bäumler zum Ehren-Kassier des FC Weiden-Ost ernannt. Bild: Kunz
Karl-Heinz Reisinger (rechts) wurde vom Präsidenten Franz Bäumler zum Ehren-Kassier des FC Weiden-Ost ernannt.
Neuwahlen:

Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Franz Bäumler, Stellvertreter Marcus Meier und Werner Anzenberger, Kassier Florian Gillitzer, Stellvertreter Alfred Stetter, Schriftführer Josef Bruckner, Sportlicher Leiter Martin Oppitz, Abteilungsleiter Senioren Jürgen Göbel, Juniorenleiter Dominik Forster und Fabian Frey, Frauenturnen Monika Stark, Judo Rudi Pieleck, Ski Wilhelm Vogel, Tischtennis Werner Schwab, Volleyball Michael Donth, Beisitzer Thomas Siller, Wolfgang Paul, Engelbert Schedl, Vaclav Stehlik und Karin Vierling, Kassenrevisoren Konrad Schenk und Thomas Ludwig, Delegierter zum Stadtverband für Leibesübungen Josef Bruckner, Ehrenamtsbeauftragter Hans Forster.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.