Weiden in der Oberpfalz
25.10.2018 - 17:39 Uhr

Kälte und Hoffnung

Düstere Landschaften gespickt mit warmen Farben - Laut Ernst Umann steht die Romantik für den Verlust des Altbekannten. In einer Ausstellung im Maria-Seltmann-Haus zeigen seine Schüler ihre Interpretationen der Empfindsamkeit.

Die neue Ausstellung im Maria-Seltmann-Haus ist eröffnet. Hausleiterin Susanne Meichner und Künstler Ernst Umann (von rechts) beschreiben die Werke. Bild: Wolfgang Steinbacher
Die neue Ausstellung im Maria-Seltmann-Haus ist eröffnet. Hausleiterin Susanne Meichner und Künstler Ernst Umann (von rechts) beschreiben die Werke.

Als die Zeit der industriellen Revolution anbrach, habe sie alte Werte und Strukturen davon gerissen. Die Epoche der Romantik war eine direkte Reaktion auf diese Veränderungen, erklärte Kursleiter Ernst Umann bei der Eröffnung der Vernissage zum Thema Romantik. Im Foyer des Maria-Seltmann-Hauses präsentieren die Kursteilnehmer ihre Aquarellmalereien zusammen mit einigen Arbeiten von Ernst Uman. "Älteren Menschen geht es heute oft genauso wie den Vertretern der Romantik", sagte Umann. Die Digitalisierung habe das Leben von Grund auf verändert. "Man möchte sich festhalten an dem Warmen und an dem Bekannten", fügte er hinzu.

Die Leiterin des Hauses, Susanne Meichner, dankte Umann für sein jahrelanges Engagement. "In den letzen fünf Jahren haben Sie vier bis fünf Kurse pro Jahr gegeben. Mittlerweile sind sehr viele Bilder unter Ihrer Regie entstanden." Dieses Mal seien "einige Momentaufnahmen von besonderen Augenblicken" entstanden.

"Beim Kunstgenuss bis Mitternacht können wir daher ein besonderes Highlight anbieten", meinte Meichner und fügte an: "Ich hoffe, dass es wie immer voll sein wird."

Die Werke zeigen meist Landschaftsaufnahmen, in deren Zentrum Burgen, Ruinen oder Bäume stehen. Oftmals setzen die Kursteilnehmer ihre Bilder mit Nebel, Mond und unterschiedlich angedeuteten Lichteinflüssen in Szene. Umanns Malereien zeichnen sich teils durch düstere Darstellungen aus, deren Mittelpunkt eine kleine Fläche von warmen Farbtönen beinhaltet. Eines der Bilder stellt einen alten Bauernhof dar, den der Künstler so interpretiert haben möchte: "Es handelt von der Kälte nach dem Krieg. Wir hatten damals keine Wohnung. Das Licht in der Mitte soll die Hoffnung auf eine bessere Zeit darstellen", erklärte er.

Lothar Babisch hat am Kurs von Umann teilgenommen. Laut eigener Aussage zeichnet und malt er bereits seit seiner frühesten Kindheit. Seine Version der Romantik verwirklicht er insbesondere durch das Verwenden weniger Farben. Ein Bild, das den Blutmond vor der Silhouette von Leuchtenberg zeigt, kommt mit nur zwei Farbspektren aus.

 
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