In der "Moosloh" im Revier Weiden sei die Entwicklung "drastisch", teilt der Forstbetrieb Schnaittenbach in einer Presseinformation mit. Demnach setzen die Trockenheit und die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen auch dem Wald in der Oberpfalz zu. Vor allem Fichten haben laut den Forstleuten mit dem zunehmenden Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Temperaturen sowie geringeren Niederschlägen schwer zu kämpfen. In Folge würde diese Baumart häufig zusätzlich vom Borkenkäfer befallen.
Die Käfer befallen normalerweise zuerst kränkelnde und absterbende Fichten. Begünstigt durch die trocken-heiße Witterung vermehren sich die Käfer aktuell massenhaft und befallen daher auch gesunde Fichten. „Die Käfer bohren sich durch die Baumrinde, legen dort Fraßgänge an in denen sie Eier ablegen. So zerstören sie wichtiges Gewebe, der Baum trocknet aus und stirbt“, erklärt der Förster des Staatsforstreviers Weiden Raimund Pöllmann. Hinweise auf die Schädlinge liefere braunes Bohrmehl, das sich am Stamm durch das Einbohren der Käfer sammelt, aber auch abfallende Rinde oder sich verfärbende Nadeln, führt der Forstmann weiter aus.
Im gesamten Forstbetrieb Schnaittenbach und auch in der "Moosloh" in Weiden sind die Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten bei der Spurensuche nach befallenen Bäumen leider fündig geworden und haben die betroffenen Bäume markiert: Mit roter Farbe am Stamm, aber auch auf digitalen Karten in einer mobilen App. „So sind alle miteinander vernetzt und auch die Waldarbeiter und Fahrer von Harvestern wissen, wo die befallenen Bäume sind, um diese schnell aufarbeiten zu können“, so Pöllmann weiter. Wichtig ist, dass das befallene Holz schnellstmöglich aus dem Wald gebracht wird, bevor die nächste Generation ausfliegt und weitere Bäume befällt.
Der Moorwald in der "Moosloh" sei in den vergangenen Jahren immer weiter trockengefallen. Mit Folgen für die dort überwiegend wachsenden Fichten. Viele seien bereits abgestorben und in vielen arbeite der Borkenkäfer. Die kaputten Bäume seien durch die Suchtrupps bereits identifiziert und müssten nun aufgearbeitet werden. Da der Bereich nur schwer befahrbar sei werde das Fällen der Käfer-Fichten ein so genannter Ketten-Harvester übernehmen. Aber auch diese Maschine könne nur in den Randbereichen fahren und damit zur Eindämmung der Borkenkäferkalamität beitragen. Im Kerngebiet mit einer Größe von rund 10 Hektar können die Forstarbeiter die sogenannten Käfer-Fichten aufgrund der Feuchtigkeit und der Unzugänglichkeit nicht aufarbeiten. Diese Bäume verbleiben dort als wertvolles Totholz.
Im Bereich der "Moosloh" habe die Borkenkäfer-Kalamität zumindest auch etwas Gutes, heißt es seitens des Forstbetriebs Schnaittenbach. Durch das Absterben der Fichte, die viel Wasser benötige, würden Moor-typischere Lichtbaumarten wie beispielsweise die Birke oder die Kiefer gefördert. Die Bereiche in denen Bäume gefällt werden, werden vom Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten im Vorfeld mit Schildern und Sperrungen abgegrenzt und sind schon von weitem zu erkennen. Da teilweise im Bereich der Wege Holz gefällt wird, bittet der Forstbetrieb die Besucher die Absperrungen ernst zu nehmen und die Bereiche der Holzfällung nicht zu betreten. Es besteht Unfall- und Lebensgefahr. Förster Pöllmann ist die Sicherheit sehr wichtig und er appelliert an die Vernunft der Waldbesucher und Waldbesucherinnen: „Bitte beachten Sie die Absperrungen und betreten Sie während der laufenden Holzernte nicht die gesperrten Bestände!“
Der Borkenkäfer
- zwischen 0,7 und 12 Millimeter groß
- Käfer und Larven fressen Gänge im weichen Rindenbast und unterbrechen den Saftstrom des Baumes
- befallene Bäume bekommen kein Wasser mehr und vertrocknen




















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.