Die Firma Rinovasol in der Hutschenreuther Straße ist toll im Geschäft. „Wir erwarten pro Woche 15 Container“, hieß es beim Besuch der CSU-Stadtmitte unter Vorsitz von Angelika Heining aus der Geschäftsleitung. „Dabei handelt es sich meist um Waren unter Gewährleistung. Das bedeutet, dass die per Vertrag garantierten Leistungsziele, die dem Kunden zugesichert worden sind, nicht erreicht wurden.“
„Wir sind momentan in Europa der größte Lösungsanbieter für die Verwertung und Instandsetzung von defekten Solarmodulen“, betonte Geschäftsführer und Firmengründer Josef Gmeiner. Wobei man zwei Varianten unterscheiden müsse: „Erstens, den Hersteller gibt es noch, dann arbeiten wir als bevollmächtigter Dritter des Herstellers. Zweitens, den Hersteller gibt es nicht mehr, dann kommen die Kunden direkt zu uns und wir sanieren und helfen den Geschädigten direkt.“
„Wir sind nämlich die einzigen, die fehlerhafte oder gebrochene oder poröse Folien auf den Modulen reparieren oder sanieren können“, erklärt Gmeiner. „Die Sanierung eines Moduls kostet in etwa ein Drittel davon, was ein neues Modul kosten würde.“ Und sie spare zusätzlich Umbaukosten. „Wenn ich nämlich ein neues Modul einbaue, benötige ich neue Kennlinien, neue Verkabelungen und neue Unterbaukonstruktionen."
„Die Sanierung, die wir entwickelt haben, ist eine kostengünstige und ökologisch höchst sinnvolle Alternative.“ Wiederverwendung vor Entsorgung auf dem Schrottplatz. „Wir haben 70 Mitarbeiter, stocken aber täglich auf.“ Der Standort Weiden bestehe seit über einem Jahr, werde aber langsam zu klein, "weil wir seit etwa dreieinhalb Monaten einen Massendurchbruch erleben".
Warum so plötzlich? Das liege vor allem daran, dass einige italienische Mitbewerber in den vergangenen Monaten vom Zoll ausgebremst worden und über Nacht verschwunden seien, sagt Gmeiner. In Italien sei es gesetzlich geregelt, dass Entsorger für die Entsorgung Ökozulagen erhielten, dass sie die Ware in diesem Fall aber nicht weiterverkaufen dürften. „Die betroffenen italienischen Firmen haben aber die Entsorgungsprämie kassiert und die Ware trotzdem weiterverscherbelt."
22 Lastwagen pro Tag, die jetzt an- und abrollten, seien für die Nachbarschaft wirklich kein Wunschkonzert. „Sie beweisen aber, welches Potential in unserem Geschäft steckt.“ Natürlich werde es langsam zu eng. Man besitze zwar zwei weitere Flächen im Industriegebiet, müsse aber expandieren, was in Weiden leider unmöglich sei. „Wir hätten dringend Weiden-West IV gebraucht. Wir brauchen 200.000 zusammenhängende Quadratmeter." Der Blick der Firmenleitung richte sich jetzt immer deutlicher nach Pressath oder Vohenstrauß. Der Standort Weiden bleibe natürlich erhalten. „Ich würde ja gerne auch mit den Ausbauflächen hierbleiben", sagt der Weidener. „Hier fühle ich mich wohl.“
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