Unter dem Motto „So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“ stand heuer der 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, zu dem die Körber-Stiftung alle zwei Jahre aufruft. Allein in Bayern reichten über 80 Projektgruppen Arbeiten ein, die sich mit Krisen und Umbrüchen im Laufe der Zeit befassten. Das enorme Themenspektrum erstreckte sich dabei von der Revolution 1848 bis zu Migrations- und Fluchterfahrungen im 21. Jahrhundert. Aus diesen Beitragen wurden nun die 22 besten am Donnerstag im Alten Rathaus in München mit Landes- bzw. Förderpreisen prämiert. Bayerns erfolgreichste Schule 2019: das Kepler-Gymnasium Weiden.
Mit jeweils einem Landes- und Förderpreis stellte das "Kepler" die meisten Gewinner und sicherte sich somit zum vierten Mal in Folge die meisten Punkte und den Gesamtsieg im Bundesland, der mit 1000 Euro dotiert ist. Neben dem Landessieg und 250 Euro Preisgeld für das Projekt "Neues Glück im Tal des Todes", das die Wiederbesiedelung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg genauer untersuchte, konnten sich Schüler und Lehrer auch über einen Förderpreis und 100 Euro für die Arbeit "Reformation im Fürstentum Pfalz-Neuburg" freuen. "Ich bin sehr stolz auf die Schüler und die Lehrkräfte. Vor allem muss ich die Leistung der beiden Tutoren, Christian Obermayer und Jochen Runkel anerkennen, die die Teilnehmer immer wieder motivierten und zu Höchstleistungen brachten", lobt Schulleiterin Sigrid Bloch und kündigt an, das Preisgeld in andere Projektarbeiten zu reinvestieren.
Einen Landessieg können auch Schüler der Hans-Scholl-Realschule feiern. Die Jugendlichen erhalten für ihren Comic, in dem sie den Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf darstellen, ebenfalls eine Prämie von 250 Euro.
Mit Förderpreisen und 100 Euro werden einerseits die Gustl-Lang-Wirtschaftsschule ausgezeichnet, deren Schüler eine Ausstellung über die KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg anfertigten, und das Projektteam des Augustinus-Gymnasiums, das das soziale Dienstleistungsunternehmen Dr. Loew vorstellte.
Landessiege durfte man auch in Grafenwöhr und Altenstadt bejubeln. Ein Rollenspiel, inszeniert von Berufsschülern des St. Michaels-Werk in Grafenwöhr, überzeugte die Jury der Körber-Stiftung ebenso wie das Buch der ehemaligen Schülern der Altenstädter Grundschule mit ihrem Tutor Rainer Christoph. Während die Arbeit der Grafenwöhrer die Lebensweise von Menschen mit Behinderung zur NS-Zeit mit der heutigen Zeit vergleicht, beleuchten Toni Plödt, Quentin Probst und Lorenz Buhl die Vertreibung einer Familie aus dem mittlerweile abgerissenem Dorf Paulusbrunn. Das Buch sorgte aber nicht nur für viel Beifall bei der Preisverleihung in München: Für den 21. September ist ein Beitrag des Bayerischen Rundfunks mit den drei Jungs geplant.
Für alle Landessieger ist der Wettbewerb alles andere als vorbei. Jeder Gewinner auf Landesebene darf darauf hoffen, als einer von 50 Bundessiegern ausgewählt zu werden. Dann winken fünfstellige Preisgelder und ein Empfang durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
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