Das Mittagessen in einer Betreuungseinrichtung wird oft heißer diskutiert als es gegessen wird. Im städtischen Kinderhaus Tohuwabohu ist das nicht anders. Hier gibt es oft Nachfragen zur monatlichen Abrechnung fürs Essen des Kindes, wie sie seit Öffnung des Kinderhauses 1996 gemacht wird. "Das ist ein Riesenaufwand", sagt Sozialdezernent Wolfgang Hohlmeier im Finanzausschuss. Und wirbt für einen neuen Weg.
Es soll ein monatlicher Pauschalbetrag fürs Essen eingeführt werden. Bei Kindergartenkindern etwa 4 Euro pro Essen. Dieser sowie die anderen berechneten Beträge basierten allesamt auf einer "qualifizierten Schätzung". So seien durchschnittliche Krankheitstage von Kindern – drei pro Monat –, Schließtage, Feiertage und ähnliches in die Rechnung eingeflossen. Am Ende soll nun nur noch einmal pro Jahr zum Stichtag 1. September die tatsächliche Teilnahme am Mittagessen abgerechnet werden. Im Guthabenfall wird rückerstattet, etwaige Fehlbeträge dagegen werden nacherhoben. Flexibler will das Kinderhaus auch die Teilnahme am Essen gestalten. Wer anwesend ist, aber schon tags zuvor klar ist, dass er noch vor dem Essen abgeholt wird, muss künftig auch kein Essen bezahlen. "Das ist besonders für die Hort-Kinder ein Vorteil", erklärt Hohlmeier. Sie hätten oft Nachmittagstermine wie Vereinssport oder Musikunterricht.
So viel kostet das Essen im Kinderhaus Tohuwabohu
Drei Krankheitstage pro Kind pro Monat: Karl Bärnklau von den Grünen erscheint das hoch: "Ich habe Angst, dass da dann Nachzahlungen auf die Eltern zukommen. Das wäre schlecht." Aber da der Elternbeirat gehört wurde und zugestimmt hat, werde das schon passen. Von einer guten Lösung spricht Benjamin Zeitler: "Denn viele Einrichtungen nehmen nicht mal mehr die Nachrechnung vor", sagt der CSU-Fraktionschef. SPD-Stadtrat Florian Graf sagt: "Die Lösung ist wahrscheinlich nicht die optimalste, aber verwaltungstechnisch sicher eine gute." Der Finanzausschuss stimmt ihr schließlich einstimmig zu.
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