Das diesjährige Max-Reger-Wochenende startete mit einem Kammermusikabend durch. 140 Musikfreunde, darunter der Vorsitzende des Freundeskreises, Horst Petzold, lauschten im Gustav-von-Schlör-Saal in der Max-Reger-Halle einer romantischen "Reise nach Innen" mit vier Künstlerinnen und Künstlern.
Zunächst aber beleuchtete Reger-Expertin Professorin Susanne Popp Regers Konzerttätigkeit. "Sie hat bis heute ihre Anziehungskraft nicht verloren." Reger habe die Opulenz geliebt. "Als ein Selbstportrait aus Kammermusik und Liedern." Ein erster Versuch 1894 in Berlin habe noch fehlgeschlagen. Die Kritiken seien vernichtend gewesen.
Ein 20-jähriger noch völlig unbekannter Komponist habe es gewagt, eine Dur-Sonate, ein Trio, andere Sonaten und Lieder zu spielen. Nichts war bekannt. Er sei fürchterlich verrissen worden. "Zehn Jahre später hatte er sich durchgebissen." Seine Wagnis, beim wichtigen Tonkünstlerfest in Frankfurt mit einer sehr provozierenden Violinsonate aufzutreten, habe eine Wende gebracht. Der Auftritt sei zwar ein Skandal gewesen. "Aber von dem Moment an war er das Enfant Terrible der deutschen Musik." Und das wollte fortan jeder sehen. Denn: "Reger war nicht zum kleinsten Kompromiss bereit."
Der Abend hatte mit Regers Romanze G-Dur begonnen, vorgetragen von Ib Haumann (Klarinette) und Frank-Immo Zichner (Klavier). Auf diesen Kurzauftritt folgten Mezzosopranistin Sophia Maeno und Masa Novosel am Klavier mit den Reger-Liedern. Stücke, wie "Das Dorf", "Traum durch die Dämmerung" oder "Zwei Mäuschen", ernteten viel Applaus. Umsichtig und eindrucksvoll interpretierte das Duo Haumann/Zichner im Anschluss die Reger-Sonate für Klarinette und Klavier, As-Dur op. 49/1, bevor Maeno und Novosel mit einem weiteren Liederreigen das Finale einläuteten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.