"Müssen wir wirklich abspülen?", fragt sich der neunjährige Jeremias. Die Antwort auf diese Frage, hat Roswitha Reil, Hauswirtschaftsmeisterin und Betreuerin vom Stadtjugendring, prompt parat: "Aber sicher."
Jeremias ist eines von zehn Kindern, die zum Back-Workshop in die Wirtschaftsschule Weiden gekommen sind. Das Motto der Veranstaltung lautet "Gerollt und gewickelt". Die kleinen Köche bereiten also verschiedene Gerichte zu, die sich in irgendeiner Form rollen oder wickeln lassen: Apfelstrudel, Gemüsewraps, Brezenwiener, Schinkenröllchen, Käsebällchen und Crêpes. Unterstützung bekommen sie dabei von Veranstalterin Reil. Sie hatte sich im Voraus die Rezepte überlegt und sorgt nun dafür, dass nichts anbrennt.
Gekommen sind die Kinder vor allem, weil ihnen das Kochen viel Vergnügen breitet. Einige erzählen auch stolz von den Gerichten, die sie zu Hause schon alleine zubereitet haben. Die zehnjährige Daniela erklärt: "Ich liebe Kochen! Hier bei dem Kurs bin ich aber, weil ich etwas Neues lernen möchte. Dann kann ich daheim besser kochen." Für die Organisatorin ist diese Aussage nicht überraschend. Sie wisse, dass alle Kinder gerne kochen. Das Problem sei aber, viele Eltern hätten etwas dagegen, wenn ihr Kind zu Hause alleine kocht. "Die Eltern hätten zu viel Angst, dass etwas passiert", erzählt Reil. "Hier in der Küche können sie sich austoben."
Nach dem Kochen steht noch der unangenehme Teil an: das Abspülen. Aber auch hier packen alle mit an. Nach dem Spüldienst erwartet die Kinder der Moment, auf den sie alle hingearbeitet haben: Sie dürfen Essen. Mahlzeit!
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