Schon einmal wurden die Verkehrsführung in der Moosbürger Straße im Einmündungsbereich mit der Dr.-Seeling-Straße rund um die dortige Verkehrsinsel geändert. Zuletzt aufgrund einer Baustellenumfahrung im Sommer und Herbst 2020. Und es lief erstaunlich gut. Warum sollte man das nicht beibehalten, sagt Hans Blum (CSU), der eine Anfrage an den Stadtrat formulierte. Er bat um Prüfung, ob die Markierungen von damals wieder angebracht werden könnten.
Aus Sicht der Stadtverwaltung ist die provisorische Knotenpunkt-Regelung jedoch nicht für eine dauerhafte Lösung geeignet. Im Sachstandsbericht zur Sitzung des Hauptverwaltungs-, Umwelt- und Energiewendeausschuss wurden die Gründe dagegen dargelegt.
- Parken: Die nordwestlichen Parkmöglichkeiten in der Moosbürger Straße entlang der Anwesen 2 bis 10 können nicht auf Dauer aufgelassen werden, da es den Anwohnern Probleme bereite. Ein Belassen der Parkplätze sei bei geänderter Verkehrsführung aber auch nicht möglich. Schlechte Einsehbarkeit und hohes Verkehrsaufkommen würden bei Ausparkvorgängen zu einem erhöhten Unfallrisiko führen.
- Fußgänger: Bisher zwingt ein Stoppschild an der Einmündung von der Moosbürger Straße kommend in die Dr-Seeling-Straße die Verkehrsteilnehmer zum Halten. Künftig bestünde an gleicher Stelle keine Wartepflicht mehr, weil dort der Mündungsbereich wegfällt. Stattdessen würde hier direkt ein Straßenzug gequert werden. Fußgänger müssten in diesem Bereich einen größeren Umweg in Kauf nehmen. Die Erfahrung zeige aber, dass sie einen Umweg nicht annehmen und stattdessen ungeschützt über die bisherige Verkehrsinsel queren würden. Nur ein Geländer könnte sie vielleicht davon abhalten.
- Umbauten: Die Einmündung der Moosbürger Straße in die verschwenkte Vorfahrtsstraße müsste baulich umgestaltet werden. Ansonsten würde der bisherige Rechtsabbieger, der von der Dr.-Seeling-Straße (aus Richtung Unterführung) kommt mit unvermittelbarer Geschwindigkeit in gerader Fahrtrichtung die Vorfahrtsstraße in die Moosbürger Straße verlassen. Ein parallel verlaufender Fußweg wäre nicht sicher. Als Lösung käme laut Stadtverwaltung nur der Ausbau in Form eines Kreisverkehrs-"Segments" infrage.
- Fahrstreifen: Der bisher stadteinwärts führende Fahrstreifen müsste baulich in die begrünte Verkehrsinsel integriert werden.
- Ampelanlage: Nach dem Verkehrskonzept aus dem Jahr 2012 besteht für den Knotenpunkt ein Umgestaltungsvorschlag mit Ampelanlage. Dabei soll der westliche "Straßenast" der Moosbürger Straße von der Dr.-Seeling-Straße abgehängt werden. Er würde nur noch als Zufahrt zu den dortigen Häusern dienen. Mit der "provisorischen Verkehrsführung" als Dauerlösung sei das nicht vereinbar.
- Das Mobilitätskonzept wird aktuell überarbeitet. Das beauftragte Büro R + T Ingenieure wurde gebeten, sich zur Umgestaltung des Knotenpunkts Moosbürger Straße äußern. Die Ergebnisse aus dem Konzept müssen abgewartet werden. Auf lange Sicht werde, heißt es im Sachstandsbericht, eine Änderung der Verkehrsführung angestrebt.
Verkehrszählung
- 2005 wurden 100 Linksabbieger im Kreuzungsbereich Moosbürger Str./Dr.-Seeling-Str. gezählt (zwischen 7 und 20 Uhr)
- Aktuell deutliche Zunahme der Verkehrsmengen: 161 Linksabbieger (in der Spitzenstunde von 16 bis 18 Uhr)
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