Weiden in der Oberpfalz
11.12.2022 - 10:48 Uhr

Kundgebung zum Tag der Menschenrechte in Weiden

Vor allem Zustände im Iran stellen sie an den Pranger. Die Teilnehmer an einer Kundgebung treten konkret auch für Haftverbesserungen für zwei politische Gefangene ein.

Die Teilnehmer einer Kundgebung auf dem Macerata-Platz fordern vor allem Menschenrechte für den Iran. Bild: Kunz
Die Teilnehmer einer Kundgebung auf dem Macerata-Platz fordern vor allem Menschenrechte für den Iran.

Mit Liedern und Ansprachen klagten Menschenrechtsverbände wie Amnesty International bei einer Kundgebung zum Tag der Menschenrechte die Inhaftierungen politischer Gefangener an. Amnesty-Sprecher Veit Wagner ging am Samstag auf dem Macerata-Platz zunächst mit dem russischen Präsidenten Putin "und seiner Clique" hart ins Gericht. Von Russland und diesem Staatsmann gehe ein Krieg aus, der nicht zu rechtfertigen sei.

Vor allem ging es den Kundgebungsteilnehmern aber um die aktuellen Zustände im Iran. In den vergangenen Jahren hätten die iranischen Behörden Dutzende Bürger und Bürgerinnen mit doppelter Staatsangehörigkeit eingesperrt. Darunter Journalisten, Akademiker und Menschenrechtler. Musikalisch unterstützt wurde die Protestveranstaltung von Anita "Oszkar" Gmeiner und Caro Schiml. Wortbeiträge lieferten Waltraud Jäger und Hans-Peter Pauckstadt-Künkler. Eine junge Ukrainerin, die mit einer Abordnung aus Pfadfindern anwesend war, äußerte sich zum Ukrainekrieg.

Passanten waren aufgerufen, auf Unterschriftslisten die Haftverbesserungen zweier im Iran inhaftierter politischer Gefangener zu fordern. Die Unterschriften waren an die diplomatische Vertretung der Islamischen Republik Iran in Berlin gerichtet. Unter anderem ging es um Nahid Taghavi, eine gewaltlose Inhaftierte, für die sichergestellt werden sollte, dass sie einen Rechtsbeistand ihrer Wahl, eine angemessene medizinische Versorgung und regelmäßigen Zugang ihrer Familie erhält.

Von ihrer Verhaftung 2020 bis zur Verurteilung verbrachte Nahid Taghavi mehr als sieben Monate in Isolationshaft. Sie musste ohne Bett und Kissen auf dem Boden schlafen, wurde rund um die Uhr überwacht und durfte nur 30 Minuten pro Tag mit Augenbinde an die frische Luft. 2021 wurde sie zu zehn Jahren Haft verurteilt, wegen der angeblichen Beteiligung an einer illegalen Gruppierung und zu weiteren acht Monaten wegen Propaganda gegen den Staat. Sie sei aber nur eine von unzähligen politischen Gefangenen in der Islamischen Republik, hieß es. Weit mehr als 10.000 Menschen seien allein seit dem 16. September verhaftet worden.

 
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