Weiden in der Oberpfalz
02.09.2019 - 16:01 Uhr

Länderbahn verlängert Notfahrplan: "Alex" und Oberpfalzbahn schwächeln weiter

Auch nach den Ferien kehren Oberpfalzbahn und "Alex" nicht zum regulären Fahrplan zurück. Bis Ende Oktober gelten die bisherigen Einschränkungen weiter. Dass es danach direkt besser wird, scheint nicht einmal die Länderbahn zu glauben.

Der "Alex" am Bahnhof in Weiden. Die Einschränkugen gelten erstmal weiter. Bild: Gabi Schönberger
Der "Alex" am Bahnhof in Weiden. Die Einschränkugen gelten erstmal weiter.

Keine Normalisierung im Schienennahverkehr: Die Länderbahn hat am Montag mitgeteilt, dass die seit Mitte Juli geltenden Einschränkungen im Fahrplan mindestens bis Ende Oktober verlängert werden. Betroffen sind Verbindungen des "Alex"-Nord und der Oberpfalzbahn zwischen Hof und München sowie die Bahnstrecke Schwandorf–Prag. Zum Teil werden die ausfallenden Züge durch Busse ersetzt.

Die Länderbahn rechnet zudem nicht, ab November zum regulären Plan zurückkehren zu können, "zumindest bis zum kommenden Fahrplanwechsel" mit Dezember gebe es "keine Möglichkeit, das volle Betriebsprogramm wieder aufzunehmen", meldet Sprecher Jörg Puchmüller. In der zweiten Oktoberhälfte soll es Informationen geben, ob der derzeitige "Notfahrplan" weiter gilt, oder ob es Änderungen gibt. Zur Begründung verweist die Länderbahn auf fehlende Lokführer und Zugbegleiter, die Lücke lasse sich über den Arbeitsmarkt nicht schließen. Dazu komme der hohe Krankenstand. Eine "Ausbildungsoffensive wird hier jedoch mittelfristig für Entspannung sorgen", verspricht Puchmüller.

Der geänderte Fahrplan für Alex und Oberpfalzbahn

Erst am vergangenen Freitag hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) das sogenannte Qualitätsranking für die bayerischen Regionalbahnnetze im ersten Halbjahr 2019 veröffentlicht. Die Oberpfalzbahn landet darin auf Platz 4 von 31 Netzen, der "Alex" belegt den vorletzten Platz. Beide Angebote der Länderbahn halten so ihre Vorjahresplatzierung, erhalten aber entgegen dem Trend eine deutlich schwächere Benotung.

Für die Neustädter Landtagsabgeordnete Annette Karl lässt sich das Problem nur mittelfristig lösen: "Die BEG muss in die Lage versetzt werden, in den Ausschreibungen zur Vergabe der Netze Vorgaben wie Reservekapazitäten bei Material oder Ausbildungsleistungen verbindlich vorzugeben", sagt die BEG-Aufsichtsrätin. Eine entsprechende Gesetzesvorlage der SPD habe die Regierungskoalition Im Landtag kürzlich jedoch abgelehnt. Dabei sei klar: "Betreiber von Netzen, die wegen Personal- und Materialmangel nicht einmal in der Lage sind, ausfallfrei in der vorgeschriebenen Kapazität zu fahren, haben keine Luft die Qualität zu verbessern."

 
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