Josef Dostler ist es leid, weiterhin in die Milchwirtschaft zu investieren. „Man braucht heute hundert Kühe, um gewinnbringend wirtschaften zu können“, sagte der Landwirt beim Besuch der Bundestagsabgeordneten Marlene Mortler, die selber aus der Landwirtschaft kommt. Vermittelt hatte die Begegnung Hans Forster vom CSU-Ortsverband Weiden-Ost.
Durch die Lage am Stadtrand sei es für die Leihstadtmühle mit 34 Hektar Land im Umkreis Weidens – davon nur zwölf Hektar direkt vor der Haustür - schwierig zu expandieren oder einen neuen rentablen Milchviehstall zu errichten. Deshalb will sich der Betrieb unabhängig von der Ablieferwirtschaft in der Milchproduktion machen und sich nicht mehr mit den Auszahlungen der Molkereien zufriedengeben. Geplant ist ein Mutterkuhstall mit Weidehaltung.
Der Landwirt hofft, durch diese Neuausrichtung mehr Wertschätzung durch den Verbraucher zu erlangen. Er will das Fleisch seiner Weide-Angus-Rinder direkt vermarkten. Zudem will er auf dem Hof einen Kühl-, Reife- und Zerlegungsraum in den bestehenden Räumen errichten. Interesse bestehe auch an einer Zusammenarbeit mit örtlichen und regionalen Metzgern und Gastronomiebetrieben.
Für Milchweidehaltung fehle ihm einfach die Fläche, sagte Dostler, der den Hof mit seiner Ehefrau Stephanie betreibt. „Bei uns hier ist Überschwemmungsgebiet. Grünland. Ich will die besten Wertschöpfung herausholen.“ Um den Hof für die nächste Generation zu sichern, wolle er bei der Rinderzucht bleiben. „Wir sind Mitglied im Zuchtverband Ansbach.“ Alternativ hätte er auch Pferde oder Schafe ansiedeln können.
Geplant sei, die Herde seiner deutschen roten Angus Rinder auf 36 Mutterkühe anwachsen zu lassen. „Bis sie schlachtreif sind, brauchen sie zwei Jahre. Pro Jahr sollen dann rund 30 Rinder geschlachtet werden." Die Stallungen seien längst geplant. „Die Bauvorabfrage liegt seit einem halben Jahr bei der Stadt. Wir warten noch.“
Um seine Herde vergrößern zu können, brauchte Dostler natürlich auch einen Zuchtbullen. Vor drei Wochen hat er sich den zwei Jahre alten Lars gekauft. „Er ist noch nicht ausgewachsen. Aber er ist schon geschlechtsreif.“ Weibliche Kühe seien das ab sechs Monaten. Ein männlicher Zuchtbulle ab einem Dreivierteljahr. „Dann muss man ihn schon zurückhalten und wegsperren.“
Im Anschluss an den Hofrundgang trafen sich die Christsozialen im Vereinsheim „Almrausch“ zur Diskussionsrunde. Mortler referierte über die Vorzüge der Europäischen Gemeinschaft und appellierte an die Mitglieder, am 26. Mai zur Wahl zu gehen.













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