Bei der Debatte musste man schnell den Eindruck gewinnen, es gehe darum, die Feuerwerke beim Frühlingsfest sowie beim Volksfest völlig verglühen zu lassen. Dabei hatten die Bündnis-Grünen in ihrem Antrag lediglich gefordert, die Zahl der traditionellen Himmelsspektakel um eines zu verringern. Für die Fraktion verwies Veit Wagner vor allem auf die hohe Feinstaubbelastung durch Feuerwerke. Er und die Grünen wollten aber niemandem etwas vermiesen oder das Geschäft verderben. Als Alternative schlug er eine 15-minütige Laser-Show mit Musik vor. In Städten wie Landshut, Straubing, Schweinfurt oder Kronach seien diese bereits gang und gäbe.
Für die Verwaltung hatte die neue Rechtsdezernentin Nicole Hammerl das traditionelle Feuerwerk verteidigt. Es sei der Höhepunkt des Festes, der für 40 Prozent mehr Besucher auf dem Festplatz sorge. Die Zugkraft sei enorm. Finanziert werde es von den teilnehmenden Schaustellern. Hammerl zeigte sich äußerst skeptisch, ob eine Lasershow den gleichen Effekt nach sich ziehen könnte. Ein lautloses Lichtspiel am Himmel würde im Lichtermeer des Festbetriebes wohl relativ schnell seine Wirkung verlieren. Aus naturschutzfachlicher Sicht merkte die Dezernentin an, dass von Lasershows zwar keine Feinstaub- und Lärmemissionen ausgingen, die auftretende Blendwirkung und die unnatürliche Himmelsbeleuchtung aber zu einer Beunruhigung von Wildtieren, insbesondere während sensibler Aufzucht- und Fortpflanzungszeiten, führen könnten.
Für die Bürgerliste kritisierte Theodor Klotz die damit verbundene Lichtverschmutzung. Er bezeichnete die Grünen als "Partei des erhobenen Zeigefingers", der aber nie gegen sich selbst, sondern nur gegen andere gerichtet sei. An der Tradition des Feuerwerks festhalten will auch CSU-Fraktions-Vize Alois Lukas. Es seien die am meisten besuchten Tage. Da die Schausteller es finanzieren, sollten sie auch entscheiden.Laser sei gefährlich für die Augen. Die Rock- und Pop-Musik höre man eh den ganzen Abend im Festzelt.
Dagegen verteidigte Florian Graf (SPD) den Antrag der Grünen. "Den darf man stellen. Und man darf auch darüber reden. Shows mit Laser- und Beamer-Technik seien die Zukunft, sagte Graf. Es könne ja sein, dass dann sogar 100 Prozent mehr Besucher kommen. Schließlich verwies Matthias Loew (SPD) darauf, dass es wegen der kürzeren Zeit des Volksfestes im September eh schon ein Feuerwerk weniger gebe. "Ohne Qualitätsverzicht." Und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß erkannte, dass damit dem Antrag ("wenigstens ein Feuerwerk weniger") genüge getan sei. Er ließ abstimmen. Ergebnis: einstimmig.
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