"Man ist nicht alleine unterwegs." Mit fünf Worten bringt Ilona Stadler, Leitung Lesermarkt bei Oberpfalz-Medien, das Konzept einer Leserreise auf den Punkt. Viele Reiselustige bevorzugten nun einmal eine geführte Tour. "Vor allem ältere Menschen wagen sich nicht mehr allein mit dem Auto oder mit dem Bus auf den Weg", sagt sie. Viele bevorzugen deshalb eine A- bis Z-Betreuung. "Man wird in den richtigen Bus gesetzt, man bekommt alle möglichen Unterlagen ausgehändigt, damit man sich nicht verläuft und alles ist top organisiert." Das mache Mut, neue Reiseziele zu erkunden.
Seit Januar arbeitet Oberpfalz-Medien mit einem neuen Partner zusammen. Die M-Tours-Erlebnisreisen GmbH ist ein Reiseveranstalter aus Osnabrück mit Zweigstellen in Berlin und Regensburg und seit vielen Jahren fit für Veranstaltungen von Leserreisen. Wie M-Tours-Vertriebsleiter Markus Prell erläutert, organisiert der Reiseveranstalter einen großen Anteil des Angebots selbst. Warum? "Weil wir gelernt haben, wie wichtig es ist, ein Programm für Leser attraktiv zu gestalten." Bus- und Zugreisen in großartige Urlaubsregionen, Rad- und Wandertouren, ein fulminantes Kulturprogramm bis hin zum speziellen Musical- und Museumsbesuch: "Das kann man eigentlich nur anbieten, wenn man's selber macht."
Veranstalter kümmert sich um fast alles
"Wir sind ein Team aus 40 Reiseenthusiasten." M-Tours sei Vertriebspartner von rund 100 Verlagen in ganz Deutschland. "Wir verstehen unter Leserreisen, dass wir eine gewisse Leserbindung erzeugen wollen. Die Gäste sollen einfach zu ihrem Verlag ein positives Feeling aufbauen." Diese Betreuung vor Ort und die Rundumorganisation müsse der Kunde natürlich im Reisepreis ein Stück weit mit bezahlen, macht Stadler deutlich. Leserreisen bewegten sich schon im oberen Preissegment und seien also nicht zu Discounterpreisen erhältlich. Dafür kümmere sich der Veranstalter einer Leserreise aber auch um fast alles. Optional in einigen Fällen sogar um die Abholung an der Haustür. Für die Kunden sei das eine tolle Sache. "Wir versuchen schon, wenn Verona gebucht wird, dass das Hotel auch mitten in der Stadt ist. Unsere Gäste sind da sehr sensibel", sagt Prell.
"Unsere Gruppenreisen sind Reisen, bei denen wir uns um alles kümmern", erklärt Prell. Ein Service, der sich nicht nur für Senioren bezahlbar mache, sondern auch für Berufstätige. "Sie wollen verreisen, haben aber keine Zeit für die Vorbereitung? Setzen Sie sich einfach in den Bus und genießen Sie." Mit an Bord: eine Reisebegleitung zur Betreuung der Gäste. Sei es bei der Zimmerbelegung oder bei Fragen rund ums Abendessen. Nicht zu verwechseln mit dem Reiseleiter oder einer Reiseleiterin im Zielgebiet. "Wir arbeiten mit Spezialagenturen vor Ort zusammen, die wir schon seit Jahrzehnten kennen. Unser Anspruch ist die Zufriedenheit der Leser", sagt Prell. "Sie reisen mit Gleichgesinnten."
Gebildete und wissbegierige Gäste
"Zeitungsleser sind eine Zielgruppe mit besonderen Ansprüchen", erklärt der Reiseexperte. Das seien Menschen mit einer gewissen Leidenschaft fürs Globetrotten, gebildet und wissbegierig. Für dieses Klientel organisiere sein Büro zum Beispiel Flusskreuzfahrten als Vollcharter. Das bedeute: "Wir haben das Schiff komplett für uns. Das kriegen wir natürlich nicht mit einem einzigen Verlag voll. Aber es sind auf diesem Schiff nur Verlagsgäste." Was immer sehr nett sei. Leute mit denselben Interessen hätten sich viel zu erzählen. Oft bandelten sich so lebenslange Freundschaften an.
"Unser Schwerpunkt ist definitiv Europa. Auch innerhalb Deutschlands gibt es wahnsinnig viele schöne Ecken." Wenn irgendwo ein Jubiläum anberaumt sei, versuche man, den Lesern Thematisches anzubieten. Schon im Vorfeld sei seine Agentur für die Gäste da. Entsprechend niedrig sei die Abbruchquote. "Wir versuchen alle Fragen zur Zufriedenheit unserer Kunden zu beantworten." Leserreisen-Gäste seien in aller Regel Best Ager, Angehörige der Generation Gold.
Reisebegleiter auch zuständig für die kleinen Wehwehchen
Elke Mandl-Kimmer ist seit 20 Jahren Reisebegleiterin. "Ich mach' das aus Spaß an der Freude, weil ich gerne mit Menschen unterwegs bin." Das Schöne an Leserreisen sei, dass es sich hier um eine kompakte Gruppe handle, die sich vielleicht teilweise schon kenne oder sich erst kennenlerne, aber aus der gleichen Örtlichkeit und Region komme. "Die verstehen sich einfach und passen von daher gut zusammen." Als Reisebegleiterin sei sie von Anfang bis zum Ende einer Reise dabei. "Wir sind auch für die kleinen Wehwehchen zuständig. Wenn jemand Hilfe braucht, sind wir für ihn da. Von Beginn der Reise an." Man dürfe einen Reisebegleiter aber nicht mit dem Reiseleiter verwechseln, der meist erst im Zielgebiet zusteige.
Oberpfalz-Medien hat auch den Mut, neue Wege zu gehen. Was der Verlag bei seinen Leserreisen verstärkt anbieten will, das sind Fahrten für Alleinreisende. "Das bedeutet nichts anderes, als dass alle Gäste ohne Anhang anreisen, ohne Partner, ohne Schwester, ohne Freundin, ohne Freund", erklärt Astrid Groß-Prell. Sie ist bei M-Tours bundesweit zuständig für die Ausbildung und Einteilung der Reiseleiter. Ein Doppelzimmerzuschlag falle weg und jeder beziehe ein Einzelzimmer. Ein schöner Nebeneffekt dabei seien oft Freundschaften, die sich während der Reise anbahnten. Von Partnerschaftsverkuppelung keine Spur. "Es gibt eben Leute, die wollen nicht allein neben Ehepaaren sitzen, sondern unter Ihresgleichen."
In den Vatikan mit Andreas Englisch
In diesem Jahr bieten die Leserreisen viele Glanzlichter: vier Tage Barcelona oder Kopenhagen. Acht Tage Kreta, Andalusien, Mallorca oder Rhodos. Fünf Tage Rom mit Vatikan mit dem Papst-Experten Andreas Englisch. Busreisen ins Altmühltal, Wandern im Zillertal, der Alpe-Adria-Radweg, Flusskreuzfahrten auf Seine und Rhône oder Winterzauber auf Rhein und Mosel.
Weitere Reiseangebote online auf www.leserreisen-onetz.de.
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