Er ist das Gesicht der Linken in Weiden: Ali Zant. Besser: Er war es. Am Mittwoch gibt der 50-Jährige, der seit März 2020 für "Die Linke" im Stadtrat Weiden sitzt, seinen Parteiaustritt bekannt. Sein Stadtratsmandat aber will er behalten. Er habe es "selbst mit großem zeitlichen und persönlichen Einsatz erarbeitet", heißt es in seiner Mitteilung.
Für seinen Austritt führt Zant recht allgemein "persönliche Gründe" ins Feld. Konkreter wird der Stadtrat in seinem Anschreiben an die Medien: Als "hauptsächlichen Grund" nennt er hier "die widersprüchliche Corona-Politik der Partei ,Die Linke'". "Die kann ich nicht mehr vertreten." In Zeiten einer Pandemie brauche die Bevölkerung klare Standpunkte.
Bald Mitglied einer neuen Partei
Klar formuliert Zant seine politische Zukunft. Die liege für ihn nämlich beim Weidener Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen. Klappt es mit Zants angekündigter Mitgliedschaft dort, wird aus der bisherigen Ausschussgemeinschaft Grün.Bunt.Weiden eine reine Grünen-Fraktion mit Laura Weber und Karl Bärnklau.
Das sagt "Die Linke"
"Es ist nie schön, einen Genossen zu verlieren", teilt Stefan Lobinger, Kreisvorsitzender der Linken mit und spricht ebenso unkonkret von "persönlichen Gründen", die Zant zum Austritt bewegt hätten. Zugleich dankt Lobinger dem bislang ersten und nun vorläufig letzten Linken-Stadtrat für sein Engagement für die Partei und stellt in Aussicht, dass der Kreisverband noch in diesem Jahr einen Stadtverband gründen möchte.
Damit bleibt es turbulent rund um die Grünen im Weidener Stadtrat. Im Juni 2020 erklärte Gisela Helgath nach fast 30 Jahren bei den Grünen ihren Parteiaustritt. Nur wenige Tage später folgt die Oberbürgermeister-Kandidatin der Grünen, Sonja Schuhmacher, die zuvor bereits wegen kontrovers diskutierter Äußerungen in der Corona-Pandemie aus der Fraktion ausgeschlossen worden war.
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