Weiden in der Oberpfalz
20.11.2018 - 18:50 Uhr

Lions hilft Jung und Alt in Not

Mit bis zu 15000 Euro unterstützt das Lions-Hilfswerk jährlich bedürftige Weidener. Neben Kindern und Jugendlichen benötigen inzwischen immer mehr ältere Menschen finanzielle Hilfestellung.

Sie arbeiten Hand in Hand zugunsten der Bedürftigen in Weiden (von links): Gleichstellungsbeauftragte Monika Langner, Kurt Hannuth, Vorsitzender des Lions-Hilfswerks, Anton Forster vom Lions-Präsidium, Marie-Luise Schindler (Caritas-Schwangerschaftsberatung) und Raimunda Schulze, Leiterin der Beratungsstelle. Bild: gsb
Sie arbeiten Hand in Hand zugunsten der Bedürftigen in Weiden (von links): Gleichstellungsbeauftragte Monika Langner, Kurt Hannuth, Vorsitzender des Lions-Hilfswerks, Anton Forster vom Lions-Präsidium, Marie-Luise Schindler (Caritas-Schwangerschaftsberatung) und Raimunda Schulze, Leiterin der Beratungsstelle.

"Not und Leid in Weiden" heißt die Aktion, mit der das Lions-Hilfswerk Weiden seit über 20 Jahren bedürftige Menschen aus der Region unterstützt. Dass der Titel nicht aus der Luft gegriffen ist, betont Marie-Luise Schindler. Die Sozialpädagogin der Caritas-Schwangerschaftsberatungsstelle koordiniert gemeinsam mit Monika Langner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weiden, die Ausflugsfahrten und Zuwendungen dieser Hilfsaktion.

Fast jeder sechste Minderjährige in Deutschland ist von Armut bedroht, zitiert Marie-Luise Schindler aus dem "Datenreport 2018". "Das können wir bestätigen. Kinderarmut gibt es auch in Weiden." Doch auch am anderen Ende der Alterspyramide werde die Not immer größer. Zunehmend würden auch betagte Menschen um finanzielle Unterstützung bitten. Dass sie in diesen Fällen schnelle Unterstützung leisten könnten, sei der unbürokratischen Hilfe des Lions-Clubs Weiden zu verdanken. Ihr Dank galt insbesondere Kurt Hannuth als Vorsitzendem des Lions-Hilfswerks und Anton Forster vom Lions-Präsidium.

Fast 14 000 Euro sind in diesem Jahr bereits über die Hilfsaktion geflossen, berichtete Hannuth. Alljährlich fließen Weidener Bürgern in Not zwischen 12 000 und 15 000 Euro durch die Lions-Aktion zu. Dabei ist vielen Menschen bereits mit kleinen Beträgen geholfen, weiß Monika Langner. Zum Beispiel mit einem Zuschuss für eine neue Waschmaschine oder eben mit einer Fahrkarte nach Hamburg, wie bei der eingangs geschilderten Mutter.

Einige Beispiele aus den vergangenen Monaten, in denen das Lions-Hilfswerk geholfen hat (die Fälle wurden aus Datenschutzgründen leicht verfälscht):

Zwei Schwestern, die überraschend ihre Mutter verloren haben und jetzt beim Vater leben, befinden sich in einer starken Wachstumsphase. Lions half mit Geld beim Kleiderkauf.

Für eine junge Sportlerin, deren Mutter nur über geringes Einkommen verfügt, übernahm das Lions-Hilfswerk Kosten für das Trainingslager und Fahrten zu Spielen.

Immer mehr ältere Menschen, die Grundsicherung erhalten, geraten durch unvorhergesehene Ausgaben in Not. "Seit der Einführung von Hartz IV gibt es keine einmaligen Leistungen mehr, wie Kleiderbeihilfen oder den Zuschuss zu einer Waschmaschine", erklärt Monika Langner. Durch diese Ausgaben würden ältere Menschen nun häufiger unter die Grundsicherungsgrenze rutschen. "Das Lions-Hilfswerk hilft hier unbürokratisch, auch mit Zuschüssen für eine neue Brille oder Medikamente, die von den Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden. Das sind zwar kleine Beiträge, für die Betroffenen bedeutet das aber eine große Hilfe."

Nicht berücksichtigt werden von Hartz IV auch die schwankenden Strompreise, kritisiert Marie-Luise Schindler. Immerhin 344 000 Stromsperren seien 2017 bundesweit verhängt worden, mit steigender Tendenz. Schon 100 Euro von Lions tragen dazu bei, das Minus abzustottern und damit wieder im Licht zu sitzen.

Was bei den bedürftigen Familien bestens ankommt, ist die alljährliche Fahrt ins Playmobil-Land. 146 Weidener Kinder samt Begleitperson kamen seit 2007 bereits in den Genuss dieses vom Lions-Hilfswerk finanzierten Ausflugs. Was Marie-Luise Schindler nie vergessen wird: "Ein Kind hat mir danach mal gesagt, diesmal konnte ich auch etwas schreiben als meine Lehrerin nach dem schönsten Ferienerlebnis gefragt hat."

Eigens auf den Samstag gelegt wurde außerdem der Ausflug in den Nürnberger Tiergarten, damit die Kinder auch mal mit Vater und Mutter gemeinsam etwas unternehmen konnten. Für 2019 ist ein Tag in der Natur geplant, um bei den Kleinen das Bewusstsein für Natur und Umwelt zu wecken.

Nur dem großen Vertrauensverhältnis zu Monika Langner und Marie-Luise Schindler sei es zu verdanken, dass das Geld so schnell fließen kann, betont Kurt Hannuth. Denn die beiden Frauen prüfen gewissenhaft die Bedürftigkeit der Betroffenen. Forster: "Wir könnten das gar nicht leisten." Wenn Marie-Luise Schindler in einem Jahr in Ruhestand geht, will Raimunda Schulze, die Leiterin der Beratungsstelle, diesen Part gerne übernehmen. Für Hannuth ist die Fortsetzung der Lions-Hilfsaktion "keine Frage".

 
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