"Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Heimatkreis Tachau und über das gute Verhältnis mit Tschechien", betonte Bürgermeister Lothar Höher am Sonntagmittag bei der Vernissage mit Werken des 1944 in Marienbad geborenen Künstlers Bernd Fleißner im Kulturzentrum Hans Bauer. Beim 32. Heimatkreistreffen in Weiden legte der Heimatkreis zum Totengedenken am Tachauer Gedenkstein an der Kurt-Schumacher-Anlage einen Krank nieder.
"Traditionsgemäß eröffnen wir wieder eine Ausstellung mit Werken eines Künstlers aus der alten Heimat", erklärte Heimatkreisvorsitzender Wolf-Dieter Hamperl. Jahrelang hatte der gelernte Diplom-Ingenieur für Holztechnik Fleißner in einem Puppen- und Zeichentrickstudio gearbeitet. Von 1970 bis 2002 war er für die Produktentwicklung der Holzspielwaren- und Spielzeugzubehörfirma Baufix in Geretsried zuständig.
Die Arbeiten aus Holz wurden von der Firma Lorenz gefertigt, die 1946 dort angesiedelt wurde. Der Bayerische Staat hatte damals nämlich den Plan, dorthin die Holzverarbeitung aus dem Sudetenland zu verlegen. Viele Tachauer Fabrikanten ließen sich mit ihren Kenntnissen in Geretsried nieder. Nebenberuflich war Fleißner auch Maler und Illustrator. Unter anderem illustrierte er den Band "Sagen". Er gestaltete acht Tierspielbücher und ein Märchenbuch.
Besonders bekannt geworden seien Fleißners Wackeldackel oder der Janosch-Tiger, erklärte Hamperl. Aber auch die Lokomotive von Jim Knopf und der grüne Frosch stammten von ihm. Für die Kirche in Antdorf habe Fleißner ein bewegliches Heiliges Grab geschaffen, das auch die Auferstehungsszene beinhalte. Der Künstler sei ein malender Märchenerzähler gewesen. Auf diese Weise habe er auch seine eigene Biografie gestaltet. "Am meisten beeindruckt hat mich das Bild 'Die Welt hinter meinen Augen', das ich im umgebauten Atelier noch gefunden habe", erzählte Hamperl. Ferner ein von Pieter Brueghel inspirierter Turmbau zu Babel.
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