Weiden in der Oberpfalz
03.09.2023 - 11:43 Uhr

Malerei und Fotografien von Alfred Hertrich beim Kunstverein Weiden

Die Ausstellung des Jazz-Gitarrist und Malers ist eröffnet. Zu sehen sind Bilder in vier technischen und thematischen Bereichen.

Alfred Hertrich ist ein Urgestein der ostbayerischen Kunstwelt. Geboren in Rehau, wohnhaft in Störnstein, gilt der Künstler als Vater des Weidener Jazz-Zirkels. Gleichzeitig ist der Jazz-Gitarrist aber auch Maler. Hertrichs ästhetische Auffassung, die das Design und den Traum einer besseren Welt einschließt, liegt in der Nähe des Bauhauses. Und das stellte 1923 erstmalig aus und manifestierte eine bis heute gültige Philosophie der Sparsamkeit in allen Lebensbereichen. Dass Hertrich 2023, demnach 100 Jahre später, beim Weidener Kunstverein seine Arbeiten zeigt, liegt wohl an seiner Lust an der Moderne und gute Form.

Wie Wolfgang Herzer betonte, versteht sich der Störnsteiner Künstler als Vertreter einer freien und angewandten Kunst. Er stehe gleichsam für Gebrauchs- und Brotkunst. Und er sei jemand, der gerne in die Einsamkeit skandinavischer Länder reise, um dort seinen seelischen Kompass aufzutanken. Seine Arbeiten konzentrierten sich auf das Wesentliche. Hertrich zeigt in seiner Werkschau rund 40 größere und kleinere Arbeiten, in deren spannungsvollem Wechsel die Hängung allein schon ein faszinierendes Bild ergibt.

Ausgestellt sind Bilder in vier technischen und thematischen Bereichen. Im Bereich der Öl-Malerei mit Sandbeigaben ist es eine konstruktivistische Flächengliederung nach nordländischen Landschaftsmotiven. Gezeigt werden Gletscher, Felsen, Eisschollen, Sonnenuntergänge und Vogelschwärme. Man denke hier auch an Jackson Pollock. Im Bereich der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie ist es das Hohelied auf die Analogkamera. Und im graphischen Bereich ist es die Sachlichkeit. Und dann gibt es noch Hertrichs ornamental angelegte schamanenhafte Arbeiten. Die Motivvielfalt begleitete Hertrichs Jazz-Freund Thomas Stock musikalisch.

 
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