Mit einer besonderen Matinee hat das Internationale Keramik-Museum Weiden (IKM) am Sonntagvormittag zahlreiche Kunst- und Keramikinteressierte angezogen. Rund um die neu gestaltete Präsentation im wiederbelebten Haus bot sich den Besucherinnen und Besuchern die seltene Gelegenheit, mit hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern der Münchner Museumslandschaft ins Gespräch zu kommen und zugleich tiefere Einblicke in die aktuelle Ausrichtung des Weidener Museums zu gewinnen.
Museumsleiter Johannes Listewnik eröffnete den Vormittag gemeinsam mit Professorin Angelika Nollert, Direktorin der „Neuen Sammlung – The Design Museum München“. Josef Straßer, Hauptkonservator und stellvertretender Direktor der Neuen Sammlung, informierte über die Exponate. Alle drei würdigten die wachsende Bedeutung des IKM innerhalb der deutschen Museumslandschaft. Das Haus entwickle sich spürbar zu einem Ort lebendiger Keramikkultur und zu einem bedeutenden Partner im Netzwerk der staatlichen Museen, hieß es.
Geschichte moderner Keramik
Im Mittelpunkt der Keramik-Matinee stand ein fachlich fundierter Rundgang durch die neu eingerichtete Ausstellung, geleitet von Straßer. Er erläuterte den Gästen die konzeptionellen Überlegungen des sogenannten Refresh-Projekts, das bereits im Oktober zur feierlichen Wiedereröffnung des IKM geführt hatte. Mit großer Expertise führte er durch die Geschichte der modernen Keramik. Er erläuterte die Entwicklung von den Wurzeln im Jugendstil über den prägenden Einfluss japanischer Keramikkunst bis hin zu aktuellen Positionen. Zudem gab er Hintergrundinformationen zu ausgewählten Exponaten und deren kunsthistorischem Kontext.
Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher beide Ausstellungsebenen erkunden. Das Erdgeschoss, weiterhin von der Neuen Sammlung bespielt, zeigt eine breite Auswahl keramischer Objekte. Darunter sind Gefäßplastiken, Wandteller, Blumenübertöpfe, Figuren und Zuckerdosen. Im Obergeschoss präsentieren fünf weitere Münchner Museen außergewöhnliche Stücke ihrer Sammlungen: von spätantiken Öllampen und Miniaturgefäßen über koptische Texte, Halsketten und Skarabäen bis hin zu Schalen, Pferdefiguren und einem historischen Planwagen. Ein neu gestaltetes rotes Begleitheft bietet vertiefende Informationen zu allen ausgestellten Objekten.
Finanzielle Unterstützung
Möglich wurde die Neugestaltung durch finanzielle Unterstützung mehrerer Fraktionsinitiativen, vermittelt durch den Weidener Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger, sowie durch die verlängerte Kooperation zwischen der Stadt Weiden und der Neuen Sammlung. Oetzinger zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis: „Ich finde, das ist unheimlich gut gelungen. Heute hat man die Möglichkeit, bei einem Fachrundgang noch einmal tiefer in die Sache einzutauchen.“
Mit der Matinee knüpfte das IKM bewusst an die Wiedereröffnung im Oktober an und stärkte den Austausch innerhalb der Keramikszene. Das große Besucherinteresse bestätigte, dass das Internationale Keramik-Museum zunehmend als offener, dynamischer Kulturort wahrgenommen wird. Wer künftig zu ähnlichen Veranstaltungen eingeladen werden möchte, kann sich für den Newsletter anmelden oder dem Freundeskreis des Museums beitreten.














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