In Weiden wurde zu diesem Zweck und zur Freude vieler Hobby-Fotografen die Max-Reger-Halle bis Mitternacht illuminiert. Zugespielt wurde der Schriftzug: "Night of light". Verantwortlich dafür zeichnete Michael Körprich von TCLG event technology. Man versprach sich von der Aktion unter anderem einen Dialog mit den politisch Verantwortlichen der Stadt Weiden. „Das war unser Bestreben“, sagte Körprich. „Wäre schön gewesen, wenn sich jemand auf der kommunalen Ebene gezeigt und unser Problem für wichtig erachtet hätte." Das politische Interesse hielt sich allerdings in Grenzen. Kein Mandatsträger hatte sich die Mühe gemacht, den Weg zur Halle zu finden, um sich dort mit den Betroffenen zu solidarisieren.
Aufgrund behördlicher Verbote droht eine riesige Pleitewelle. Dabei geht es faktisch allen Unternehmern aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Catering, Bühnenbau, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer um ihre Existenzgrundlage. Ihnen sind seit dem 10. März innerhalb weniger Tage alle Auftragsbestände verloren gegangen. „Ein Rattenschwanz“, wie ein Weidener Event-Manager und Gastronom betonte.
„Fast 30 Prozent in unserer Branche sind Solo-Selbstständige“, erklärte er und ärgerte sich über das Gießkannenprinzip, mit dem die Bundesregierung die von der Krise geschüttelten deutschen Unternehmen entschädigt. „Uns lässt man links liegen. Uns hat man komplett vergessen.“ Künstler bekämen nur dann Unterstützung, wenn sie Mitglied der Künstlersozialkasse seien. „Auf Yoga-Lehrer oder hauptberufliche DJs trifft das nicht zu, weil die nicht Mitglieder der Künstlersozialkasse sind.“ Selbstständige Fotografen treffe die Krise ebenso hart. „Die bekommen auch keine Hilfe“, monierte ein anderer.
„Unsere Aktion ist keine Aktion von Künstlern und Kreativen, sondern wird von der Veranstaltungs- und Eventbranche getragen“, unterstrich Körprich. „Hier sind Leute vertreten, die hinter den Kulissen arbeiten.“
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.