Unter den Stücken des rätselhaften Jazz-Poeten Wayne Shorter befinden ausgesprochene Meilensteine der Jazzgeschichte, zu deren einflussreichsten Interpreten er gehört. Saxophonist Shorter zählte neben John Coltrane und Sonny Rollins zu den stilbildenden Musikern seiner Zeit. Am Samstagabend spielte das schlafwandlerisch sicher aufeinander eingespielte Michael-Flügel-Quartett beim Jazz-Zirkel auf der Bühne im "Bistrot Paris" die kniffligen Shorter-Kompositionen.
Es war ein entspannter Abend im vollbesetzte Bistrot-Keller. Denn diesmal kam Flügel nicht wie gewohnt als Piano-Dozent zum Jazz-Seminar, sondern in Begleitung seiner eigenen Band nach Weiden. Mit besonderem Respekt würdigte der Ausnahmepianist den vor einem Jahr im Alter von 89 Jahren verstorbenen legendären Saxophonisten und Komponisten. Zu Gehör kamen Highlights, wie "Speak no Evil", "Which Hunt" oder "ESP". Diese Stücke klangen durch Neuarrangements des Bandleaders noch viel frischer als im Original.
Auf diese Weise wollte Flügel mit den Werken Shorters auf europäische Art interagieren und ihnen eine neue, spannende Bedeutung geben. Durch das Zusammenspiel der hochklassigen Band waren die Zuhörer von Beginn an gefesselt und konnten die unterschiedlichen musikalischen Farben genießen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.