(mte) Verdonnert zum Mitführen eines selbigen sind bislang Erstklässler. Fashion-Victims ziehen nun freiwillige nach. Bei Veranstaltungen wie dem Bürgerfest oder bei "Weiden träumt" scheinen Hunderte zum gemeinsamen Sportfest aufzubrechen. Kaum ein Hipster, der was auf sich hält, stürzt sich ohne den Turnbeutel ins Getümmel, der sich vielseitig zeigt. Frech mit Statement-Spruch, trendy mit auffälligem Muster, traditionsbewusst mit Hirsch-Geweih oder mutig im Metallic-Look können sie sein.
Wem's nicht gefällt, der soll seinen MCM-Shopper über die Schulter hängen oder seine Louis-Vuitton-Clutch bemühen. Das dürfte nicht das Problem sein. Kritisch hinterfragt werden sollte eher, warum die Trends in Weiden oft mit Verspätung aufschlagen. Man denke nur an die Hosen die vor Ort im deutschlandweiten Vergleich erst viel später im Stiefel verschwanden. Oder etwa an die Trendhose für die Frau, eine Culotte, eine weite Marlene-Hose in Hochwasser-Länge, in die hier kaum einer in diesem Sommer schlüpfte.
Doch vielleicht ist es genau das, was die Weidener und alle drum herum ausmacht: das Hinterfragen von Trends, Stilkritik mal anders. Kann ein bewusster Umgang mit Modetrends mitunter auch Ärger und Rückenbeschwerden ersparen? Denn deutschlandweit mag sich der Turnbeutel-Trend zwar gerade totlaufen, wo er in Weiden erst so richtig hochschwappt. Allerdings sind laut Instagram die neuen It-Pieces Net-Bags. Also Taschen mit Löchern, aus denen alles, was nicht mindestens zehn Mal so stark ist wie der "Ich geb' dir mal meine Nummer"-Zettel herauspurzelt. Den Trend nicht mitzumachen, scheint klug. Oder wir steigen erst dann ein, wenn es schicke Inlay-Taschen für den Netzbeutel gibt. Aber das dauert halt dann noch ein wenig.
















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