Weiden in der Oberpfalz
28.10.2019 - 11:33 Uhr

Mountainbiking als Gesamterlebnis

Für den 52-jährigen Oberbayern Mathias Marschner ist das Mountain-Bike das schönste Spielzeug der Welt und eine Art Lebensphilosophie. Davon erzählt er vielen Zuhörern bei Geuss.

von fsb
Mathias Marschner bei seinem beeindruckenden Referat. Bild: fsb
Mathias Marschner bei seinem beeindruckenden Referat.

Wichtiger als auspowerndes, sportlich-kämpferisches Mountainbiking ist für Marschner das Gesamterlebnis in den schönsten Regionen der Welt. Dabei ist der Weg das Ziel, den man mit einem Lächeln im Gesicht und ohne Stress meistern soll. Dazu gehören die Kontaktaufnahme mit den Leuten und das Kennenlernen der jeweiligen Kultur – ein großes Picknick in der Natur und Gaumenfreuden eingeschlossen.

Vor mehr als 20 Jahren hat Marschner das Biken für sich gefunden, als erlebnisdurchtränktes Gegengewicht zu seinem Berufsleben. Mittlerweile lebt er vom Biking als Ausbilder und Veranstalter, und er lebt es als Mensch. In einer Bar in Ligurien entstand vor etwa zehn Jahren gemeinsam mit Tobi Krause und einem weiteren Partner die Idee, dieses sportliche Erlebnis auch anderen zuteil werden zu lassen und die Firma „TrailXperience“ zu gründen. Sie bietet Fahrtechnikkurse, -workshops und -camps, individuelle Events und Abenteuer- und Erlebnisreisen an. Bei diesen werden alle Zutaten einer Region zu einem „Erlebnis-Sirup“ verkocht: in den Dolomiten und Zentralalpen, im „anderen Ligurien“, das voller Farben und Aromen ist, bei den Vulkanen Siziliens und dessen Inseln, im hohen Norden oder im Himalaya.

Dies den Zuhörern zu veranschaulichen, schaffte Marschner mit seiner ansprechenden brillanten Erzählweise und den atemberaubenden Bildern und Videofilmen. Er schilderte, wie er als „total normaler“ Mountainbiker, der zudem nicht absolut fit sei zum Bergradl als Erlebnis-Spielzeug fand – über das Trauma öder Wege im Ebersberger Forst, die er als Kind mit seinen Eltern abfuhr, und manche Irrwege. Er zeigte auf, wie die technische Entwicklung Möglichkeiten, Fahrtechnik und Erlebnis beeinflusste. Er stellte den roten Faden der Fahrtechnik vor, wonach vorausschauendes Fahren Grundvoraussetzung ist. Der Körperschwerpunkt bleibt zentral, das Bike, das hauptsächlich durch Neigung gesteuert wird, bewegt sich. Und er zog die Zuschauer in seinen Bann, wenn die Biker auf in den Fels gehauenen, ausgesetzten alpinen Steigen, auf Naturpfaden Finnlands, auf verspielten Wiesenwegen, die vulkanischen Granulathänge hinab oder im unwegsamen steilsten Gelände ihre Fahrkünste bewiesen. Immer standen auch die Menschen im Mittelpunkt, seien es der Vulkanguide Peppe auf Sizilien, der Finne Pekka, Mönchsschüler in den Klöstern Nepals oder Marschners Sohn, der spielerisch zum Biken fand. Jeder könne, so der Referent abschließend, mit einem Mountainbike weit mehr erleben als „nur eine Biketour“.

Großer Andrang beim Mountainbike-Vortrag im Autohaus Geuss. Bild: fsb
Großer Andrang beim Mountainbike-Vortrag im Autohaus Geuss.
Mathias Marschner bei seinem beeindruckenden Referat. Bild: fsb
Mathias Marschner bei seinem beeindruckenden Referat.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.