Weiden in der Oberpfalz
30.07.2019 - 10:07 Uhr

Multiplikator für Demokratie und Toleranz

Bald werden es fünf Jahre, dass es das Bundesprogramm „Demokratie leben“ gibt. Mit wenig Mitteleinsatz wird meist große Wirkung erzielt.

Hoffen auf Fortsetzung des Bundesprogramm "Demokratie leben!": Susanne Reinhardt von der Stadt Weiden und Herbert Schmid von Arbeit und Leben Bild: Bühner
Hoffen auf Fortsetzung des Bundesprogramm "Demokratie leben!": Susanne Reinhardt von der Stadt Weiden und Herbert Schmid von Arbeit und Leben

Noch ist es zu früh, um Bilanz zu ziehen, denn auch die letzten 12.000 Euro warten noch darauf, dass Vereine und Organisationen in diesem Jahr Aktionen für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte durchführen. Über den aktuellen Stand der Durchführung des Förderprogramms des Bundesfamilienministeriums „Demokratie leben!“ in Weiden berichteten Programmkoordinatorin Susanne Reinhardt von der Stadt Weiden und Herbert Schmid von Arbeit und Leben.

Bereits jetzt sei die Liste der vielen Einzelprojekten im laufenden Jahr sehr lang, erklärten sie. Darunter befinden sich die Inklusionsausstellung der Oase, die Wochen gegen Rassismus oder Jugendwahl und das "Speed Dating" zur Europawahl. Im Kern basiert das Programm auf dem Grundgedanken, einem meist ehrenamtlichen Engagement durch kleine Zuschüsse zur Umsetzung zu verhelfen. Ob es Theaterstücke sind, Ausstellungen, Informationsaktionen oder zum Beispiel auch Seifenkistenrennen: Mit drei, oder meist kleinen vierstelligen Zuschussbeträgen können Ideen und Projekte mit großer Öffentlichkeitswirkung realisiert werden. Erst kürzlich hat der Begleitausschuss, der über die Mittelvergabe entscheidet, wieder neue Projekte bewilligt. Das Theaterstück „Hilfe, die Türken integrieren sich“ des Stadtjugendrings anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus gehört ebenso dazu wie eine Fortsetzungsveranstaltung zu „Friday for Future“ der Naturfreunde Ortsgruppe Weiden. Mehr Wissen über die EU will der Verein Neue Zeiten in seinem Projekt „Bildung ist Freude für alle“ vermitteln.

Rund 80 Prozent des Jahresbudgets 2019 sind gebunden. Jeweils 6000 Euro im sogenannten großen Aktionsfond und im Jugendfond warten noch auf engagierte Antragsteller. Weil das derzeitige Fünf-Jahres-Programm zum Jahresende ausläuft, müssen diese Aktionen auch noch in diesem Jahr stattfinden. Themenfelder könnten nach Meinung der Programmkoordinatoren zum Beispiel vorbereitende Begleitaktionen zur den Kommunalwahlen im kommenden Frühjahr oder auch zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember dieses Jahres sein. Ausdrücklich bitten Reinhardt (Telefon 0961/811313, E-Mail jsa[at]weiden[dot]de) und Schmid (Telefon 63457705, E-Mail schmid[at]arbeitundleben.bayern[dot]de) darum, dass sich potentielle Antragsteller mit ihnen bereits vor Antragsabgabe in Verbindung setzen.

Noch sei nichts entschieden, dennoch herrscht bei den Koordinatoren Zuversicht, dass in Weiden auch in den kommenden Jahren dieses Programm weitergeführt werden kann. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey habe sogar eine Entfristung dieses Programms angekündigt. Inhaltlich geht es um die Hauptziele Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen. Ein Schwerpunkt könnte die Arbeit für Kinder und Jugendliche, deren Familien und haupt- und ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendhilfe tätige Menschen sein. Sinnvoll sei auch immer eine Anbindung an vorhandene Aktionen wie zum Beispiel die Internationalen Wochen gegen Rassismus im kommenden Frühjahr, die Kommunalwahlen oder die Interkulturellen Wochen im Herbst nächsten Jahres. Vorurteilsabbau, praktizierte Demokratie und Bürgerengagement seien wichtige Stichworte. Überlegungen könnten auch den Aufbau eines Jugendparlaments betreffen.

Als Termin für die nächste Demokratiekonferenz, gemeinsam mit dem Landkreis Neustadt/WN, ist der 24. Oktober, 18 Uhr, festgesetzt worden.

 
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