Dort, wo einst Schüler des Augustinus-Seminars im Freien dem Ball nachjagten, sollte 2024 eigentlich nach Regensburg die zweitgrößte Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) der Oberpfalz eröffnen. Nun wird es wahrscheinlich 2025 werden. Die Baukosten klettern von ursprünglich kalkulierten 18,5 auf rund 27 Millionen Euro. Das hat ausnahmsweise nichts mit Corona zu tun.
Der Neubau entsteht auf dem Gelände hinter dem Klinikum Weiden. Solange die Kliniken Nordoberpfalz AG dort noch selbst baute, hat der Bezirk Oberpfalz mit der neuen Psychiatrie gewartet. Was ein bisschen für Verzögerungen gesorgt hat, sind Bodenuntersuchungen. Die haben Schwermetall-Belastung ergeben. Keine Überraschung, findet Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher: "Weiden war am Ende des 19. Jahrhunderts mit die am schnellsten wachsende Stadt in Deutschland. Da hat man vieles einfach aufgeschüttet."
Neues Parkdeck am Stadtfriedhof
Nun aber läuft die Baumaschinerie rund. Bauherr und Behörden loben sich dafür gegenseitig. Alle hätten zielgerichtet gearbeitet: der Bezirk mit seiner Medizin-Tochter Medbo und deren Bauchef Marco Hutzler, die Stadt mit Oliver Seidl, das Wasserwirtschaftsamt mit Klaus Fischer sowie das Umweltamt der Stadt. Das Hauptgebäude soll in die Höhe wachsen, sobald die Bodenuntersuchungen zu Ende sind. Baudezernent Oliver Seidel hat die Genehmigung dafür im Frühjahr in Aussicht gestellt. Anfang Mai könnten die Honoratioren dann mit Bauhelm Aufstellung zum Spatenstich nehmen.
Eigentlich wird aber schon seit 16. August gewerkelt. Denn im hinteren Bereich des Kliniken-Parkplatzes sind die ersten Konturen des Nebengebäudes zu entdecken. Apropos Parkplätze: Für die Beschäftigten im Krankenhaus werden durch den Neubau einige wegfallen. Sie sollen durch ein neues Parkdeck auf dem jetzigen Parkplatz am Stadtfriedhof aufgefangen werden. Dort sollen alle Platz finden: Friedhofsbesucher, Besucher der Psychiatrie-Patienten, Psychiatrie-Personal und Krankenhausbeschäftigte.
Die KJP soll mit der Eröffnung 160 Arbeitsplätze bieten, davon 120 Vollzeitstellen.
Mehr zur geplanten Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Weiden
- Immer mehr Kinder und Jugendliche weisen psychische Störungen, etwa Suchtprobleme, auf. Daher beschließt der Bezirk Oberpfalz, die seit 1998 in Weiden bestehende Institutsambulanz und die seit 2001 bestehende Tagesklinik in der Sebastianstraße zu erweitern
- Daraus wird ein Neubau auf dem Gelände des Klinikums Weiden mit 32 Betten sowie 6 weiteren tagesklinischen Plätzen
- Sechs weitere Plätze in der Tagesklinik werden das fehlende Therapieangebot für Klein- und Vorschulkinder abdecken. Insgesamt stehen dann 18 Plätze (bisher 12) zur Verfügung.
- Darin wird eine Schule für die Patienten integriert
- Weiden wird damit nach Regensburg der zweitgrößte Kinder- und Jugendpsychiatriestandort der Oberpfalz
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