Die Stadtverwaltung ist schon länger dabei, einen neuen Standort für die Feuerwache zu finden. Zu beengt ist die Situation in der Sonnen- und Asylstraße, zu weit sind inzwischen die Wege aus der Innenstadt in die Außenbereiche. Vor allem fehlen Parkplätze - für die Autos der Mitarbeiter, besonders jedoch für die neuen Einsatzfahrzeuge, die nicht mehr durch die zu niedrigen Tore der Unterstellhallen passen.
Nach einer Ortsbesichtigung in der Feuerwache, vor allem aber nach der Diskussion um einen neuen Rewe-Markt an der Tachauer Straße, ist sich Hans Sperrer sicher, einen Alternativ- Standort gefunden zu haben: Die Feuerwache statt Rewe gehöre, so sein Vorschlag im Finanzausschuss, eben auf die 8000 Quadratmeter große Fläche der Gärtnerei Binner. Das Areal ist allerdings im Privatbesitz.
Sperrer ist davon überzeugt, dass das Staatliche Straßenbauamt für die Feuerwache eine direkte Zufahrt von der Bundesstraße 470 auf des Grundstück erlauben würde. Die Lage - unmittelbar an der B 470 und der Autobahnauffahrt - bringe die Feuerwehr schneller zum Einsatzort. "Von dort aus geht alles ruckzuck." Sperrer hat dabei das künftige Gewerbegebiet West IV im Auge. Schon jetzt können die Hilfsfristen für die Betriebe im Brandweiher nur von der Feuerwehr in Neunkirchen eingehalten werden. Oft können die Neunkirchener tagsüber aber nur einen Helfer losschicken. Mit Weiden-West IV rücke dieses Gebiet auch für die Feuerwehr noch stärker in den Fokus.
Der Feuerwehr müsse schnell geholfen werden, damit sie ihren Auftrag erfüllen könne. Die Kosten für den Neubau selbst, so Sperrer, seien überall gleich, "egal ob wir im Süden, Osten oder Westen der Stadt bauen".
Das sieht auch die Feuerwehr so, die allerdings einen Zeithorizont von bis zu zehn Jahren annimmt, bevor sie ein neues Domizil beziehen kann. Der Standort Binner-Gärtnerei ist für die Hauptamtlichen "völlig neu" und keineswegs vor- oder durchbesprochen. Vor allem aber ist dies nicht der aktuelle Wunschstandort. Der liegt eher auf einer bereits städtischen Fläche in Weiden-Ost. Die Grundstückssuche in Weiden-Süd trägt daher eher die Nummer zwei.
Derzeit bereits konkret in der Prüfung ist die Fläche von Bauhof und Stadtgärtnerei. Wenn alle zusammenrücken, müsste es auf dem Parkplatz an der Vohenstraußer Straße sowie auf dem Recyclinghof, der verlegt werden könnte, genügend Raum für eine stattliche Feuerwache geben. Der große Vorteil dieses Standorts: Er liegt zentral genug, um die Innenstadt schnell zu bedienen, aber auch unmittelbar an der Bundesstraße 22, um so den Norden und Süden abdecken zu können. Angemerkt
Alarmiert
Die Feuerwehr quengelt und drängelt nicht, gibt sich cool und gelassen. Dennoch ist Feuer unterm Dach, und die Stadt ist alarmiert: Die historische Feuerwache in der Innenstadt, in den späten 80er Jahren saniert und erweitert, kann die Anforderungen nicht mehr erfüllen. Die neuen Einsatzfahrzeuge passen nicht mehr in die Hallen. Die Wehr stellt sich auf Provisorien ein, nennt für einen Neubau geduldig einen Zeithorizont von zehn Jahren.
Es ist gut, dass sich die Stadträte mit auf die Suche nach neuen Standorten machen – und wie Hans Sperrer helfen wollen. Es ist gut, dass wieder eine Idee „heiß“ diskutiert wird, die um ein Haar schon im Jahr 1975 umgesetzt worden wäre. Damals hatte OB Hans Bauer ein Einsatzzentrum an der Vohenstraußer Straße vorgeschlagen, für THW, BRK und Feuerwehr. Mit Bauer starb der Plan.
Seine Idee wird derzeit umgestrickt: Wie wäre es mit einem Zentrum von Feuerwehr und Bauhof/Stadtgärtnerei. Das Areal ist riesig. Nicht alles muss am alten Platz bleiben. Bauhof und Gärtnerei sind nämlich auch schon 40 Jahre alt und stehen zur Sanierung an. Genügend Platz wäre. Nimmt man die neue vergleichbare Neumarkter Feuerwache zum Vorbild, bräuchte die Wehr für 18 Stellplätze und Gebäude rund 6500 Quadratmeter.
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