Weiden in der Oberpfalz
06.05.2019 - 11:57 Uhr

Neue Tagespflege der Diakonie kommt "In d'Wein"

Senioren im Alltag unterstützen und die Angehörigen von Pflegebedürftigen entlasten: Das ist das Ziel der neuen Tagespflege der Diakonie Weiden. Im August soll die teilstationäre Einrichtung für Senioren eröffnen.

Initiator der neuen Tagespflege der Diakonie Weiden Diakon Karl Rühl besichtig die neuen Räume. Beate Oestreich und Ulrike Nachreiner (im Hintergrund) leiten die neue Einrichtung ab September. Marion Troppmann (vorne, rechts) ist für das Qualitätsmanagement zuständig. Bild: Gabi Schönberger
Initiator der neuen Tagespflege der Diakonie Weiden Diakon Karl Rühl besichtig die neuen Räume. Beate Oestreich und Ulrike Nachreiner (im Hintergrund) leiten die neue Einrichtung ab September. Marion Troppmann (vorne, rechts) ist für das Qualitätsmanagement zuständig.

"Inda Wein" oder doch "In da Wain"? Am schwierigsten gestaltete sich wohl die Namensfindung für die Tagespflege der Diakonie Weiden. "Wir wollten etwas, das sich einprägt und für Alteingesessene klar verständlich ist", sagt Beate Oeastreich "Und wo ist man sonst, wenn nicht ‚In d´Wein‘?". Oestreich wird zusammen mit Ulrike Nachreiner ab August die neue Einrichtung in der Friedrich-Ebert-Straße leiten.

Der Aufbau einer Tagespflege sei absolut notwendig, meint Geschäftsführer Diakon Karl Rühl. "Jetzt, wo die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst wurden, steht dem Projekt nichts mehr im Wege." Gemäß den politischen Vorgaben "Ambulant vor Stationär" solle so ein teilstationäres Modell für Menschen, die Unterstützung im Lebensalltag benötigen, geschaffen werden. Dieses Angebot entlaste auch die Angehörigen von Pflegebedürftigen. In der Tagespflege werden künftig Senioren aus dem Stadtgebiet Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN von rund 15 Mitarbeitern an beliebig vielen Tagen in der Woche betreut. Die Tagespflege ist von Montag bis Freitag und an einem zusätzlichen Samstag oder Sonntag pro Monat tagsüber geöffnet.

Auf knapp 400 Quadratmetern stehen 25 Gästen mehrere Therapie-, Gemeinschafts-, und Ruheräume, eine Mitmachküche und ein Außenbereich mit Terrasse zur Verfügung. Bei Bedarf beispielsweise an den Samstagen können bis zu 35 Personen aufgenommen werden. "Der Schwerpunkt liegt auf der sozialen Integration", erklärt Rühl. Durch die Anschaffung mehrerer rollstuhlgerechter Fahrzeuge besteht die Möglichkeit, Ausflüge zu unternehmen. Gemeinsame Aktivitäten wie Basteln, Singen, Kochen oder leichte Gartenarbeit sollen die Gemeinschaft stärken und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Die Nähe zur Fußgängerzone mache auch Arztbesuche möglich. Kooperationen mit Ärzten, Friseuren oder auch Kosmetikern seien in Planung.

"Für viele vor allem auch demenzkranke Gäste ist ein geregelter Tagesablauf wichtig", weiß Beate Oestreich. Aus diesem Grund seien die Tage immer gleich strukturiert. Nach einem gemeinsamen Frühstück ist Zeit für Gruppenaktivitäten oder Einzeltherapien, die mit den Ärzten abgesprochen werden. Im Anschluss gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Wer möchte, kann beim Tischdecken mithelfen. Für die Mittagspause stehen mehrere Ruhesessel zur Verfügung. Bis zum Kaffeetrinken am Nachmittag ist wiederum Zeit für beispielsweise Gedächtnis- oder Mobilitätstraining. Die jeweiligen Aktivitäten zur Förderung und Erhaltung von praktischen, sozialen, motorischen und geistigen Fähigkeiten können dann einem Wochenplan entnommen werden. 250000 Euro investierte die Diakonie Weiden bereits in dieses Projekt. "Fast 40000 Euro haben wir allein für Therapiemittel ausgegeben", berichtet Rühl.

Das Angebot wird ab der Pflegestufe zwei von der Pflegekasse finanziert. Die Abholung der Gäste von zu Hause ist ebenfalls möglich. Bei einem persönlichen Aufnahmegespräch können zusammen mit den Angehörigen gemeinsame Ziele und Maßnahmen festgelegt werden.

"Wir haben die Vorleistungen finanziert und hoffen jetzt, dass das Angebot auch angenommen wird." Interesse sei aber auf jeden Fall da, erklärt Beate Oestreich. Mit der Tagespflege will die Diakonie Weiden das Angebot aus betreutem Wohnen, ambulanter Pflege und stationärem Pflegeheim erweitern und eine Zwischenlösung schaffen. Geplant ist die Einweihung der neuen Tagespflege am 2. August. Rühl: "Wenn nichts dazwischen kommt, können wir dieses Ziel auch einhalten"

 
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