Der Architekt des Vorhabens, die Alte Hauptpost in der Bahnhofstraße 24 als Hotel zu nutzen, habe bei der Stadtverwaltung so etwas angedeutet. "In etwa zwei Wochen können wir laut ihm mit einem Antrag rechnen", verrät Baudezernent Oliver Seidel auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Bislang habe es nur einen "losen Kontakt" gegeben, Konzeptskizzen seien der Stadt vorgelegt worden, es habe Rückfragen mit der Idee zur Realisierung eines Hotels gegeben, zuletzt sei auch der Denkmalschutz Thema gewesen. "Mehr nicht. Aber wir unterstützen die Revitalisierung der Alten Post", betont Seidel.
Viel konkreter klang dagegen die Pressemitteilung der Berliner Dormero Hotel AG, ein Teil der Wöhrl-Firmengruppe, tags zuvor. Darin kündigte sie an, 2021 "in der schön gelegenen Stadt Weiden" und hier konkret in der "Alten Post" ein neues Hotel zu eröffnen. Gekauft hat sie das in den Zwanziger Jahren erbaute und mittlerweile denkmalgeschützte Ex-Verwaltungsgebäude der Post mit den vier Türmchen aber nicht.
Antragsteller X
Seit 2013 gehört das knapp 2900 Quadratmeter große Grundstück unmittelbar am Bahnhof samt Gebäude der Familie Kabakulak. Sie ist es auch, die nach eigener Auskunft einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen will, um den 4800-Quadratmeter-Bau denkmalwürdig auf Vordermann zu bringen. Wer aber letztlich die entsprechenden Anträge bei der Stadt stellen will, ist unklar: "Wir sind gespannt", sagt Baudezernent Seidel und betont: "Wir werden das Vorhaben aber positiv begleiten."
Genau dieser Meinung ist auch Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Er sagt am Dienstagnachmittag: "Ich freue mich, wenn es eine Wiederbelebung der Alten Post geben wird." Vor allem auch in Form eines Hotels. "Wenn wir große Veranstaltungen oder Tagungen nach Weiden holen wollen, brauchen wir weitere Einrichtungen, um die Teilnehmer auch am Ort unterzubringen."
Berg an Anträge liegt vor
Trotz dieser wohlwollenden Worte könnte aber eine von Dormero angepeilte Eröffnung des Hotels mit Fitness- und Wellnesslandschaft, Bars, Gastronomie und Tagungsräumen im Jahr 2021 schwierig werden. "Handwerkliche Tätigkeiten brauchen ihre Zeit", weiß der Baudezernent. Denkmalschutz und -pflege im Zuge einer Umnutzung seien zudem komplexe Aufgaben. "Je nach Komplexität eines Vorhabens behalten wir uns vor, Dritte für Gutachten einzuschalten", sagt Seidel.
Auch der Bauausschuss könnte ein Wörtchen mitreden wollen. "Die Geschäftsordnung sieht vor, eine bestimmte Zahl an Anträgen im Ausschuss zu behandeln", bestätigt der Baudezernent. Obendrein sei es kein Geheimnis, dass Seidels Amt wegen Personalnot bei zugleich reger Bautätigkeit bereits einen Berg Anträge abzuarbeiten habe. "Und wir streben nach einer Gleichbehandlung aller Antragssteller." Angemerkt
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.