Weiden in der Oberpfalz
18.03.2020 - 17:23 Uhr

Nichts für Schwergewichte

Der Bauausschuss entfällt, abgesetzt wegen Corona. Doch anstehende Entscheidungen hat die Stadt noch zu noch zu treffen. Etwa im Stadtbad: Die Traglast der Waldnaabbrücke ist viel zu gering. Dabei gibt es dort große Planungen.

Die Waldnaabbrücke westlich des Stadtbades muss dringend saniert werden. Dabei könnt mit einem relativ geringen "Aufschlag" auch die Traglast erhöht werden, so dass auch der geplante Wohnmobilstellplatz realisierbar würde. Bild: Gabi Schönberger
Die Waldnaabbrücke westlich des Stadtbades muss dringend saniert werden. Dabei könnt mit einem relativ geringen "Aufschlag" auch die Traglast erhöht werden, so dass auch der geplante Wohnmobilstellplatz realisierbar würde.

Bei den Stadträten ist es seit Jahren erklärtes Ziel, ganz nah an der Innenstadt Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile einzurichten. Allein: Die Brücke, die mit dem Wehr über die Waldnaab führt, ist etwas schmalbrüstig. Sie müsste dringend saniert und aufgerüstet werden. Nach einem Antrag der SPD-Fraktion berichtet die Bauverwaltung, was aus den Bauausschuss-Beschlüssen vom 11. Juli 2018 und 13. Februar 2019 wurde.

Für das Stadtbad-Wehr liegen inzwischen drei Varianten vor, die aber alle ein ernüchterndes Ergebnis haben: Die Stadt Weiden muss tief in die Tasche greifen, um das Stadtbadwehr zu "ertüchtigen". Die kleine Brücke, über die der Bauhof mit seinen Lkw bei stärkeren Niederschlägen den Schnee aus der Innenstadt karrt, hat gerade mal eine offizielle Traglast von drei Tonnen. Sie ist also nichts für Schwergewichte. Schon die leichten Kastenwagen bringen bis zu 3,5 Tonnen auf die Waage, bei den Dickschiffen unter den Wohnmobilen sind es auch mal 12 Tonnen.

Traglast erhöhen

Ein Ingenieurbüro erstellte drei Handlungsvorschläge und veranschlagt die günstigste Variante auf 415 000 Euro. Bei der Verstärkung der Pfeiler und Widerlager sowie der Erneuerung des Überbaus und des Begehungssteges könnte das Bauwerk mit bis zu 40 Tonnen belastet werden. Ein kompletter Neubau schlägt mit 62 000 Euro (jeweils mit Ingenieurleistungen) zu Buche.

Minimale Instandsetzung?

Sorgen macht der Stadt die weitere Aussage des Gutachters: "Sollte keine der Varianten zu Lasterhöhung gewünscht werden, so muss aber trotzdem zeitnah aufgrund der Verkehrssicherungspflicht eine Verbesserung durchführt werden. Derzeit fehlen für eine ordentliche Nutzung mittels Pkw und Lkw beidseitige Schrammborde und ein normgerechtes Brückengeländer." Um diese Vorgaben nachzurüsten, ist ebenfalls eine umfassende Ausbesserung notwendig. Auch dafür liegen inzwischen die Kostenberechnungen vor. Für die Erneuerungen des Brückenbelages, den Neubau von Kappen und der Schütze sowie Verstärkung der Pfeiler und Widerlager ist ein Mittelbedarf von 360 000 Euro berechnet. Großer Pferdefuß dieser "minimalen Instandsetzung": Die Traglast bleibt bei drei Tonnen. Der Wunsch, dort einen Wohnmobilstandplatz einzurichten, bleibt dabei unerfüllt.

Stadtbad-Kiosk sanieren

Noch dringender sind aber die Arbeiten im Stadtbad-Gebäude selbst. Enttäuschend: Für die zunächst geplanten größeren Maßnahmen gibt es keine Fördergelder. Im aktuellen Haushalt sind 70 000 Euro für die Fassadensanierung und Elektroinstallation an der "Trinkhalle" eingeplant. Im Sommer 2019 stellte die Abteilung Verbraucherschutz des Amts für öffentliche Ordnung fest, dass der vermietete Kiosk einer Sanierung bedarf, um diesen "in gewohnter Weise gastronomisch weiterbetreiben zu können".

Da der Pächter an einer Fortführung des Betriebes interessiert ist, sollen bis zum Beginn der Badesaison 2020 in Zusammenarbeit mit dem Pächter eine komplette Erneuerung der Küchenflächen sowie der maroden Wand- und Bodenverkleidungen, der Fensten und Außentüren im Kioskbereich stattfinden. Noch ist offen, wann der Bauausschuss tagt und die entsprechenden Beschlüsse fassen kann.

 
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