Im Maria-Seltmann-Haus, bei der Bürgerinformation im Neuen Rathaus und in der Sparda-Bank-Filiale sind die Dosen kostenlos auf Nachfrage erhältlich. "Seit dem ersten Zeitungsbericht mussten wir die Leute immer vertrösten", sagt Alfons Heidingsfelder, Seniorenbeauftragter der Stadt. "Jetzt sind sie aber endlich da." 13 Kisten mit 3000 Notfalldosen stapeln sich im Foyer des Maria-Seltmann-Hauses. "Jetzt geht es um die Umsetzung und die richtige Verteilung".
Pro Person werden maximal zwei Dosen ausgegeben. "Die Dose ist kein Massenprodukt, sondern soll gezielt eingesetzte werden", erklärt Heidingsfelder. Die Sanitäter seien geschult und kennen die Dose, die als Ergänzung für die bereits vor einem halben Jahr etablierte Notfallkarte für den Geldbeutel dient. "Die Dose ist nicht nur für Senioren, sondern auch für junge Menschen, eigentlich für alle Alleinstehenden."
Das Prinzip ist ganz einfach: Die Dose ermögliche es, alle Notfalldokumente griffbereit an einem Ort zu haben. Das erspare im Ernstfall kostbare Zeit, erklärt Tanja Hochholzer, Leiterin der Sparda-Bank Filiale in Weiden. Der Gewinnsparverein der Sparda-Bank Ostbayern unterstützt Städte und Landkreise in Ostbayern bei der Beschaffung und Verteilung der Dosen. An die Stadt Weiden geht eine Spende in Höhe von 4500 Euro, mit der 3000 Notfalldosen angeschafft werden konnten. Insgesamt wurden über 12 000 Notfalldosen ermöglicht.
Aufkleber weist auf Notfalldose
"Den Helfern stehen durch die Dose wichtige Informationen schnell zur Verfügung, auch wenn der Patient keine Auskunft mehr geben kann", erklärt Hochholzer die Funktionsweise. Die Patienten können all ihre Notfalldokumente in die Dose packen und diese dann in der Tür des Kühlschranks verstauen. Ebenfalls in der Dose: Ein Zettel mit Notfallinformationen beispielsweise über Allergien oder Vorerkrankungen, die vorher ausgefüllt werden müssen, und zwei Aufkleber. Einer sollte außen am Kühlschrank und einer innen an der Wohnungstür angebracht werden. Die Aufkleber informieren die Sanitäter über den Besitz der Dose.
Aber warum soll die Dose gerade in den Kühlschrank? Tanja Hochholzer kennt die Antwort: "Die Küche ist ein klar erkennbarer Raum in einer Wohnung. Die findet jeder Sanitäter und einen Kühlschrank hat eigentlich auch jeder." Wichtig sei nun die Inbetriebnahme der Dose. "Hier zählen wir auf die Kinder und Enkel der Senioren.
Daran arbeite auch die Stadt Weiden. "Wir möchten die Idee auch gerne über die Jugendsozialarbeit an den Schulen publik machen und Eltern und Kinder informieren," erklärt Evi Fink vom Dezernat für Familie und Soziales. Zudem könne sie ehrenamtliche Betreuer von Patienten erreichen und die wiederum die Betroffenen.
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