Weiden in der Oberpfalz
07.03.2022 - 16:24 Uhr

Notunterkünfte für Geflüchtete stehen bereit

Weiden und der Landkreis Neustadt/WN reagieren auf eine mögliche Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine. Die Stadthalle Neustadt und die Turnhalle der Europa-Berufsschule in Weiden stehen als Notunterkünfte für über 200 Personen bereit.

Immer mehr Städte und Landkreise wappnen sich für die Ankunft von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine - so auch Weiden und der Landkreis Neustadt/WN. Ein erster, zentraler Anlaufpunkt kann dabei die Stadthalle in Neustadt sein. Auf die Bitte von Landrat Andreas Meier hin, hat Bürgermeister Sebastian Dippold die Halle vorerst für die kommenden Wochen frei gegeben, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises. Die Stadt Weiden würde die Turnhalle der Europa-Berufsschule zur Verfügung stellen, teilt Pressesprecher Norbert Schmieglitz auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien mit.

"Die Stadthalle ist aktuell grundsätzlich für eine Kapazität von 100 Personen ausgelegt", wie Landkreissprecher Marcel Weidner auf Nachfrage mitteilt. "Durch kurzfristige Kapazitätserweiterung wäre dort eine Unterbringung von bis zu 150 Personen möglich." Auch in Weiden stehe eine Kapazität für 100 Personen bereit, so Schmieglitz. "Es gibt aber auch private Angebote."

Katastrophenschutz ist vorbereitet

Bereits letzte Woche habe das Team des Katstrophenschutzes im Landkreis um Klaus Lotter und Michael Giehl Material wie Feldbetten und Schlafsäcke, die im Katstrophenschutzzentrum des Landkreises in Neuhaus eingelagert waren, nach Neustadt gebracht, wo man so nun sehr kurzfristig Schlafgelegenheiten für Flüchtlinge eingerichtet habe. Auch die Verpflegung könne durch die Gastronomie in der Stadthalle gewährleistet werden. Von der Stadthalle aus sollen die Menschen in dezentrale Unterkünftige im Landkreis weiter verteilt werden.

Bereits seit Ende Februar treffe sich der Krisenstab des Landkreises regelmäßig und treffe die nötigen logistischen und organisatorischen Maßnahmen und Vorbereitungen für die Aufnahme und Unterbringung der geflüchteten Menschen. Auf der Homepage des Landkreises unter www.neustadt.de/ukraine werden alle relevanten Informationen möglichst tagesaktuell gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Aus Pandemie und 2015 gelernt

Landrat Meier sagt, dass der Landkreis gerüstet sei: „Wir haben sowohl aus der Flüchtlingskrise von 2015, als auch aus der Coronapandemie gelernt, dass der Katastrophenschutz eine gewichtige Rolle spielen muss und deshalb auch unsere Hausaufgaben gemacht. Ich bin deshalb optimistisch, dass wir in der jetzigen Situation auch mit der Unterstützung zahlreicher auch ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer und mit der Rückendeckung aus der breiten Bevölkerung den Menschen aus der Ukraine schnell und kompetent helfen können.“

Vor wenigen Tagen sind in Amberg die ersten Kriegsflüchtlinge eingetroffen. Warum noch nicht in Weiden und dem Landkreis? "Darauf hat der Landkreis keinen Einfluss", so Landkreis-Sprecher Weidner. "Ob, wann und wo Hilfesuchende zuerst aufschlagen, liegt nicht im Einflussbereich des jeweiligen Landkreises oder der jeweiligen Stadt. Deshalb ist es umso wichtiger, entsprechend vorbereitet zu sein, sodass im akuten Bedarfsfall die notwendigen Kapazitäten zur kurzfristigen Aufnahme zur Verfügung stehen."

Das ist auch wichtig, denn zum jetzigen Zeitpunkt sei es noch schwierig, die tatsächlichen Zahlen und die Dimension des anstehenden Einsatzes abzuschätzen, so Meier. Bürgermeister Dippold ergänzt: „Diese Ungewissheit ist tatsächlich das Schwierige in dieser Sache. Da wir nicht wissen, wann wer kommt, können wir uns nur so gut wie möglich vorbereiten. Das ist hier jetzt geschehen.“

Deutschland und die Welt30.09.2022
OnetzPlus
Amberg06.03.2022

"Da wir nicht wissen, wann wer kommt, können wir uns nur so gut wie möglich vorbereiten. Das ist hier jetzt geschehen.“

Sebastian Dippold, Bürgermeister in Neustadt

Sebastian Dippold, Bürgermeister in Neustadt

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.