Weiden in der Oberpfalz
26.02.2019 - 14:00 Uhr

Oberpfälzer für Menschenrechte in Nordkorea und in der Türkei

Ob Nordkorea oder Türkei – in aller Welt werden Menschenrechte verletzt. Die Oberpfälzer Vertreter von Amnesty international haben beim Treffen in Weiden viele Themen auf der Agenda.

Öffentlichkeit ist der Schlüsselbegriff der amnesty-Aktiven: Nicht zu schweigen, Verletzungen öffentlich zu machen, Unrecht anzuprangern.Vertreter der Oberpfälzer Gruppen fordern Menschenrechte ein und machen deutlich, dass auch die Türkei sich an internationale Pakte und Abmachungen halten muss. Bild: exb
Öffentlichkeit ist der Schlüsselbegriff der amnesty-Aktiven: Nicht zu schweigen, Verletzungen öffentlich zu machen, Unrecht anzuprangern.Vertreter der Oberpfälzer Gruppen fordern Menschenrechte ein und machen deutlich, dass auch die Türkei sich an internationale Pakte und Abmachungen halten muss.

Die eklatanten Verletzungen grundlegender Menschenrechte in der Türkei waren ein Thema bei den Gesprächen der Gruppenvertreter von amnesty international des Bezirks Oberpfalz. Sie trafen sich zu ihrem halbjährlichen Austausch am vergangenen Samstag in Weiden. Sie erinnerten daran, dass auf den Tag genau vor einem Jahr Deniz Yücel freigelassen wurde. Vor wenigen Tagen wurde Adil Demirci freigelassen, aber er darf nicht nach Deutschland ausreisen. Es finden immer wieder drastische Zugriffe auf Journalisten und Hunderte andere „Verdächtige“ in der Türkei statt. Politisch tätige Personen werden beschuldigt und eingesperrt, sie erhalten monatelang keinen Prozess und werden so beruflich kaltgestellt. Die Türkei ist das Land mit den meisten inhaftierten Journalisten. Ein europäischer Standard der Menschenrechte liegt in weiter Ferne.

Die Vertreter der Menschenrechtsorganisation aus Regensburg, Amberg, Cham und Schwandorf tauschten mit den Mitgliedern der Weidener Gruppe Gedanken und Informationen aus. Es ging um Aktionen und Reaktionen, um Erfolge und Strategien in der Oberpfalz. Schließlich gedachte man vor wenigen Monaten des 70jährigen Bestehens der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sind sie universell gültig? So lautete eine Frage, die man sich in dieser Runde stellte. Als Zielvorgaben können sie wirken, verwirklicht sind sie keineswegs überall. Berichtet wurde von der Mitgliederkonferenz in Duisburg, einem neuen Versammlungsformat, zu dem Mitglieder und Bezirksvertreter aus ganz Deutschland zusammenkommen. Festgestellt wurde ein Rückgang an Spenden, was zur Folge hat, dass Pläne und Ideen angepasst werden müssen. Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war die Stabilisierung der Oberpfälzer Gruppen. Es gelte, neue Mitglieder und Interessenten zu gewinnen.

Betroffen machte der Fall des Südkoreaners Hwang Won, eines Fernsehproduzenten,

der vor 50 (!) Jahren in einem Flugzeug nach Nordkorea entführt worden ist und dort, nach Aussagen seines Sohnes, nachweislich noch lebt, aber bis jetzt nicht zurück in seine Heimat darf. In einer Eilaktion soll der südkoreanische Präsident Moon Jae-in aufgefordert werden, diesen unmenschlichen Fall bei seinem nächsten Treffen mit seinem nordkoreanischen Kollegen Kim Jong Un anzusprechen. Vielleicht hat die Tragik gerade dieses Menschenschicksals eine Chance unter dem Begriff Familienzusammenführung.

Wer an dieser Eilaktion teilnehmen möchte, kann das Muster eines Briefes anfordern: veit.wagner[at]t-online[dot]de

 
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