Weiden in der Oberpfalz
13.01.2025 - 15:53 Uhr

Oberpfälzer Posaunenchöre lassen St. Michael in Weiden klingen

Mehr als 100 Musiker aus 20 Posaunenchören füllen die Evanglische Michaelskirche in Weiden mit Musik. Ihr Programm, das von klassischer Kirchenmusik bis zu modernen Hits reicht, begeistert ein Publikum aller Altersgruppen.

Gut, dass die Evangelische Michaelskirche in Weiden so viel Platz bietet – in den Bänken und auch im Altarraum. Beides war am Samstagabend übervoll mit begeisterten, strahlenden Menschen aus allen Altersgruppen: Im Altarraum musizierten mehr als 100 Bläserinnen und Bläser aus 20 Posaunenchören im Alter zwischen zehn und 69 Jahren, und die Kirchenbänke waren mit geschätzt etwa 650 Besuchern besetzt. Einige der Zuhörer standen während des gesamten Konzertes, beim Schlussapplaus hielt es dann niemanden mehr auf den Sitzen: Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde, Posaunenchormitglieder und auch Dekanin Ulrike Dittmar und Dekan Thomas Guba waren sichtlich gerührt und begeistert von dem, was da zu hören und zu sehen war.

Die Vorbereitung zu diesem Konzert dauerte fünf Tage, und das Ergebnis war ein wunderschöner musikalischer Querschnitt der Posaunenchormusik. Bezirkschorleiterin Andrea Rupprecht hatte während der Rüstzeit auf der mittelfränkischen Burg Wernfels Fragebögen an die einzelnen Chöre verteilt, deren Ergebnisse zwischen den einzelnen Liedern präsentiert wurden. Da im Publikum viele Posaunenchormitglieder anwesend waren, führte das nicht selten zu Heiterkeitsausbrüchen, weil die Anekdoten sehr gut nachzuvollziehen waren: Ausflüge, Wetten zu Chorgründungen, Dinge die die Chorleitung besser nicht wissen sollte, beliebte oder auch zu oft gespielte Stücke, falsch aufgeschlagene Noten und vergessene Mundstücke oder gar ganze Instrumente.

Jung und Alt spielen mit

Die 30 Jungbläserinnen und Jungbläser waren in den ersten Reihen des Bezirksposaunenchors zu sehen und zu hören. Sie präsentieren voller Stolz und Freude ihre Stücke "Have fun" (dirigiert von Barbara Beutner aus Neunkirchen), "Spaß mit As" (dirigiert von Erika Piehler aus Mantel), "Blues mit U" und "When spring comes soon" (dirigiert von Helena Goldbach aus Regensburg). Außerdem waren sie zusammen mit “den Großen” aktiv bei den Liedern "Mein schönste Zier" (dirigiert von Jan Prischenk aus Neustadt am Kulm, der heuer seine Dirigenten-Premiere feierte), "Bis hierher hat mich Gott gebracht" (dirigiert von der stellvertretenden Bezirkschorleiterin Christiane Bayer), "Nun danket alle Gott" (dirigiert von Anne Müller aus Thansüß) und bei der Zugabe "Der Mond ist aufgegangen" (dirigiert von Andrea Rupprecht).

Die erfahrenen Bläserinnen und Bläser, die oft seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten bei der Bläserrüstzeit dabei sind, zeigten ihr Können sowohl bei den ruhigen Stücken "The Young Amadeus" (dirigiert von Erika Piehler), "Ich wollte nie erwachsen sein" (dirigiert von Wolfgang Nikol aus Krummennaab) und einer Ballade (dirigiert von Antonia Raab aus Plößberg) als auch bei den rhythmisch herausfordernden Stücken "Fun Farissimo" (dirigiert von Markus Sparrer aus Kohlberg), "Put your hand" (dirigiert von Christiane Bayer), der Pop-Serenade (dirigiert von Andrea Rupprecht), "Wenn ich dir nahe bin" (dirigiert von Veronika Weber aus Mantel), "Jolly up your life" (dirigiert von Tanja Riedel aus Floß) und "Bleib beschützt" (dirigiert von Andrea Rupprecht).

Glückliche Bläser, großer Applaus

Valerij Bukreev hatte auf der Rüstzeit die zwei Chorlieder "Da wohnt ein Sehnen tief in uns" und "Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder" einstudiert, die in der Kirchenakustik wunderschön zum Klingen kamen. Und wie bei Posaunenchören üblich, durften die Klassiker natürlich nicht fehlen: Wolfgang Lang aus Floß eröffnete das Konzert mit dem doppelchörigen "Voluntary" von John Stanley, und die Solistengruppe aus Tanja Riedel, Xenia Kropf, Christiane Bayer und Daniel Strobel glänzte (wörtlich und im übertragenen Sinne!) bei Johann Sebastian Bachs "Wachet auf".

Bezirksobmann Richard Riedel (Floß) hatte zu Beginn des Konzerts die Herausforderungen bei der Organisation und Finanzierung solcher Großveranstaltungen wie der Bläserrüstzeit angesprochen. Die glücklichen Gesichter der Bläserinnen und Bläser beim “Bläsergruß”, der begeisterte Schlussapplaus, die vielen gerührten und dankbaren Gespräche nach dem Konzert und auch die Spendensumme zeigen, dass die musikalische Arbeit des Bezirksposaunenchors einen immensen Wert darstellt, der breite Unterstützung erhält.

Weiden in der Oberpfalz09.01.2025
 
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