Das Organistenduo Ekaterina Panina (St. Petersburg) und Hagen Heinicke (Bad Oeynhausen) war vor kurzem an der Max-Reger-Gedächtnisorgel in St. Michael zu hören. Passend zum „Jahr der Orgel“ boten sie den Zuhörern ein Programm mit Werken von der Klassik bis zur Moderne. Das filigran gespielte Allegro aus der Partita in F-Dur von Haydn eröffnete den Musikabend. Mit Rincks fünfsätzigem Divertimento Nr. 2 gelang ein eleganter Übergang in die nächste Musikepoche, zumal in diesem Stück auch klassische und barocke Elemente anklangen.
So zitierte das spielfreudige Allegro vivace den Themenkopf der sogenannten „Kaffeewasser“-Fuge BWV 542. Es folgten eine Fantasie f-Moll von Mozart mit einem virtuosen Allegro, umrahmt von zwei Adagios mit zarten Flötenklängen und eine brausende Merkel-Sonate in d-Moll, deren zweiter und letzter Andante-Satz der Orgel die leisesten Töne entlockte und in einem dreifachen Piano verstummte.
Das anschließende „Ländliche Hochzeitsfest“ von Berwald wartete mit sieben kürzeren, äußerst anmutigen Sätzen wie Brautmarsch, Pastorale und Festmusik auf. Der Besucher mochte wohl das Hochzeitsfest vor seinem inneren Auge gut gesehen haben. Mit Naji Hakims Rhapsody führten die beiden Organisten den Zuhörer in die moderne, zuweilen dissonanzreiche Klangwelt hinein, wobei sie die technischen Schwierigkeiten mit Bravour meisterten. Die Ouvertüre aus Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ gab dem Orgelkonzert ein festliches Ende.
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