Weiden in der Oberpfalz
02.12.2018 - 12:36 Uhr

OTH-Flitzer 2018 auf der Überholspur

Das "Running Snail Racing Team" der OTH geht jedes Jahr neu an den Start. Heuer flitzt es von Erfolg zu Erfolg. Ein guter Grund für alle Beteiligten, beim Sponsorenabend ausgiebig zu feiern.

Beim Sponsoren-Abend feiert das „Running Snail Racing Team“ der OTH mit seinen Unterstützern eine äußerst erfolgreiche Saison 2018. Bild: Bühner
Beim Sponsoren-Abend feiert das „Running Snail Racing Team“ der OTH mit seinen Unterstützern eine äußerst erfolgreiche Saison 2018.

Jahr für Jahr ist es beeindruckend: Studenten der OTH bauen ein Jahr lang einen Rennwagen aus Tausenden von Einzelteilen und bestreiten damit erfolgreich internationale Wettkämpfe. "Running Snail Racing Team" nennt sich das Projekt, das jetzt zum 15. Mal neu begonnen hat. Beim Sponsorenabend wurden die Erfolge des Jahres 2018 gefeiert. "Sie sind in die Erfolgsklasse vorgestoßen, in der es schwer ist, darin zu bleiben", sagte OTH-Kanzler Ludwig von Stern. Für von Stern ist es auch "unermesslich wertvoll zu sehen, wie schnell junge Menschen in Verantwortung hineinwachsen".

"Endurance"-Experten

OTH-Professor Armin Wolfrum berichtete von den Erfolgen des abgelaufenen Jahres. Bei drei Veranstaltungen in Tschechien, Spanien und Deutschland hatte es einen zweiten und zwei dritte Plätze in der Gesamtwertung der etwa 40 Teams gegeben. "Formula Student" nennt sich der Wettbewerb. Nicht das schnellste Auto gewinnt im Konstrukteurs-Wettbewerb, sondern dasjenige, das sich in den einzelnen Leistungskategorien zusammengerechnet am erfolgreichsten erweist. "Unsere Paradedisziplin ist die Kategorie Endurance" erklärte Professor Wolfrum. Hierbei geht es hauptsächlich darum, mit möglichst wenig Energie möglichst weit zu kommen.

Für Professor Horst Rönnebeck, der das Projekt von Beginn an betreut, steht dann auch im Vordergrund, "nicht möglichst viele Pokale nach Hause zu bringen, sondern im Projektteam planerisch zu arbeiten". Dabei gehe es vor allem um Kommunikation, Abstimmung und Dokumentation eines äußerst komplexen Produktes.

Rund 60 Studenten an beiden Hochschulstandorten gehören zum Gesamtteam. Es wird von einem Gesamtteamleiter und von Bereichsleitern geführt. Rönnebeck erinnerte daran, wie das Projekt vor 15 Jahren begonnen hatte: Der erste Rennwagen wurde "Eisenschweindl" genannt, wog rund 350 Kilogramm und hatte einen Kraftstoffantrieb für Superbenzin. Die heutigen Fahrzeuge sind laut Rönnebeck "eine völlig andere Nummer". Sie besitzen tragende Teile aus Carbon, einen elektrisch betriebenen Allradantrieb und wiegen 198 Kilogramm.

Großzügige Bedingungen

"Viele Konkurrenzteams beneiden uns um die großzügigen Bedingungen unter denen bei uns das Fahrzeug konstruiert wird", stellte der Professor fest. Für Rönnebeck sind die Erfolge 2018 ein Ausgleich für die vorhergehenden Jahre, in denen das OTH-Team "mit viel Pech" zu kämpfen hatte. Über die Einzelheiten des Erfolgsjahrs berichteten einige der Führungskräfte der Teams des Jahres 2018. Für Gesamtteamleiter Paul Klinger war es darum gegangen, "nicht nur als Autobauer, sondern als Team zu reifen".

Timo Englhard, der den Bereich Mechanik leitete, berichtete von 22 000 Arbeitsstunden im Jahr 2018, von 15 000 E-Mails und von 2800 verarbeiteten Einzelteilen. Als Leiter des Bereichs Elektronik freut sich Sebastian Ulrich darüber, dass im Projekt Fähigkeiten wie beispielsweise die Arbeitsweise von Ingenieuren oder die wissenschaftliche Dokumentation gelernt werden. In einem Praktikum sei dies nicht möglich.

Mit einem Dank an die anwesenden vielen Sponsoren, ohne die diese Erfolge nicht möglich gewesen wären, endete die Veranstaltung. Moderatoren waren der Teamleiter des kommenden Jahres, René Biber, und Sarah Göltl, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Organisation.

 
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