Weiden in der Oberpfalz
19.06.2018 - 16:15 Uhr

Im Pfarrgarten wächst ein Kreuz

Während viele über den Umgang mit dem Kreuz diskutieren, stellen die evangelische und katholische Gemeinde St. Dionysius kurzerhand eines im katholischen Pfarrgarten auf. Beim ökumenischen Kirchenfest segnen es die Pfarrer.

Beim gemeinsamen Kirchenfest von St. Dionysius Neunkirchen segnen der evangelische Pfarrer Andreas J. Ruhs (links) und sein katholischer Kollege Stephan Rödl das neue Holzkreuz im Pfarrgarten. Das Holz stammt aus dem gemeinsamen Kirchenwald, die Arbeit machten sich Gemeindemitglieder. exb
Beim gemeinsamen Kirchenfest von St. Dionysius Neunkirchen segnen der evangelische Pfarrer Andreas J. Ruhs (links) und sein katholischer Kollege Stephan Rödl das neue Holzkreuz im Pfarrgarten. Das Holz stammt aus dem gemeinsamen Kirchenwald, die Arbeit machten sich Gemeindemitglieder.

(mte) Die Idee für das Holzkreuz brachten einige Mitglieder des katholischen Pfarrgemeinderats von einer Landesgartenschau im vergangenen Jahr mit, wusste Pfarrer Andreas Ruhs beim ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt des Kirchenfests zu berichten.

Das Holz dafür stamme aus dem ökumenischen Kirchenwald. Es handelt sich um Sturmholz, das nun neue Verwendung gefunden hat, betonte Pfarrgemeinderatssprecher Stefan Bauer. Dank des handwerklichen Leiters Michael Weismeier. Er und ein Team des Pfarrgemeinderates schufen in vielen Stunden Arbeit ein Kreuz, das nun im katholischen Pfarrgarten mit 3,30 auf 2,40 Meter weit über die Köpfe von Ruhs und seinem katholischen Amtskollegen Stephan Rödl in einer eigens angebrachten Verankerung hinausragt.

"Und so finden nicht nur in der Kirche, sondern auch hier draußen Veranstaltungen wie unser ökumenisches Kirchenfest im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Kreuz statt", erklärte Ruhs. Gemeinsam mit Pfarrer Rödl segnete er das neue Kreuz, das mit seinem Querbalken für das Minus stehe, das oft genug durch menschliches Handeln und Reden verursacht werde. "Gott aber macht aus diesem menschlichen Minus ein göttliches Plus." Musikalisch umrahmte den Gottesdienst unter freiem Himmel der Posaunenchor unter Leitung von Karl Bäumler und Barbara Beutner. Danach spielte die Jugendblaskapelle der Stadt Weiden auf, die Pfarrgemeinderatssprecher Bauer und Kirchenvorstand Hans Joachim Grajer in den beiden Gärten der Kirchen willkommen hieß, in denen unter anderem Rollbraten gegessen, ein Prosit getrunken und im eigens aufgestellten Pool gebadet wurde. Darüber hinaus durften sich die Kinder beim Torwandschießen Preise abholen oder aus Gästehandtüchern niedliche Enten falten. Besonders großen Andrang gab es in der Kaffeestube. Alles hatten die beiden Gemeinden Hand in Hand organisiert. Kein Wunder also, dass beim anschließenden Public Viewing des WM-Auftakts der Deutschen auch evangelische neben katholischen Christen dem amtierenden Weltmeister fest die Daumen drückten.

 
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