"Herzlich willkommen in Herz Jesu und St. Johannes", stand in großen Buchstaben auf dem Teppich aus Blumen, Sand und Feldfrüchten vor dem Portal der Kirche. Damit wollte die Pfarrgemeinde wohl unterstreichen, dass sie einen durchaus geerdeten neuen Seelsorger bekommen habe. Im Gotteshaus ertönten Orgel, Paukenwirbel und Fanfaren. "Ein Pfarrer besitzt dank seines Amtes eine gewisse Macht", betonte Dekan Johannes Lukas am Sonntagnachmittag bei der feierlichen Installation von Stadtpfarrer Gottfried Schubach in der Herz Jesu Kirche. "Aber es geht zuallererst ums Dienen." Hier würden Gottes Maßstäbe gelten.
"In Herz Jesu ist bisher ein guter Weg gegangen worden. Das wird auch künftig so sein, selbst wenn das eine oder andere neu sein wird." Der Dekan empfahl der Pfarrgemeinde, gemeinsam nach vorne zu blicken und weiterzugehen. Vorher hatte Dekan Lukas das Sonntagsevangelium interpretiert. Streben nach Macht sei an sich nichts Schlechtes, sage er. "Das entspricht der menschlichen Natur und dem Wesen unserer Gesellschaft." Jeder dürfe auf seine ganz besondere Weise nach Macht streben, sollte aber eines niemals vergessen: "Wer der erste sein will, wird der letzte sein." Denn vor Gottes Augen zähle die Krone dieser Welt gar nichts. "Kümmert euch um die Kleinen."
Schon seit dem 1. September wirkt Pfarrer Schubach als neuer Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Herz Jesu und St. Johannes. 20 Jahre lang hatte er vorher die Pfarreien Rieden und Vilshofen betreut. Pfarrerin Edith Lang vom evangelischen Gemeindezentrum Kreuz Christi bot ihrem katholischen Kollegen auch im Namen der Gemeinde von St. Michael freundschaftlich die Hand. Sie habe bereits mit Schubachs Vorgänger Gerhard Pausch auf ökumenischer Ebene bestens zusammengearbeitet. "Unser gemeinsames Programm ist über die Jahre gewachsen."
Bürgermeister Reinhold Wildenauer freute sich, in seiner Heimatpfarrei den neuen Seelsorger im Namen der Stadt willkommen zu heißen. "Wir können stolz sein, so einen wunderbaren Pfarrer zu bekommen", sagte er. Der katholischen Kirche, besonders hier in Weiden, wünschte er enormen Zulauf. Das Fundament – "wir haben 30.000 Beschäftigte hier in der Stadt" – sei vorhanden. "Ziehen wir zum Wohle der Menschen an einem Strang."
"Ich will ein guter Pfarrer und Priester sein", schloss sich Pfarrer Schubach den Worten seiner Vorredner an. Einen Glaubenszuwachs könne bei aller Anstrengung kein Pfarrer garantieren. "Der muss schon selber wachsen." Das gelte nicht nur für eine Pfarrgemeinde, das gelte für die gesamte Kirche. Aber seine neue Pfarrei sei ja gut aufgestellt. Zelebriert wurde der Festgottesdienst mit vielen befreundeten Geistlichen. Für die musikalische Umrahmung sorgten Chordirektor Peter Kosmus und das Weidener Blechbläserensemble mit Thomas Stock am Schlagwerk.
Pfarrer Schubach bedankte sich für die überaus herzliche Aufnahme in der Pfarrgemeinde. Nach dem feierlichen Auszug aus dem Gotteshaus traf sich der neue Seelsorger zum Gedankenaustausch mit seiner Gemeinde bei einem kleinen Stehempfang vor dem neuen Pfarrheim.
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