Pro Tempolimit: Frank Werner
Warum muss in Bad Reichenhall immer Schluss mit der Erholung sein? Wer dort aus Österreich kommend über die Grenze fährt, hat den exklusiven deutschen Irrsinn in kürzester Zeit vor Augen. Servus Tempo 130, willkommen Raser-Alltag. Ein Tempolimit spart Benzin, Nerven, Lärm und Emissionen. Es geht hier um mehr als die vermeintliche Freiheit am Steuer. Es geht auch nicht um eine Gängelung der Autofahrer. Es geht um den gesunden Menschenverstand. Die vermeintliche Zeitersparnis durch die Jagd mit 200 Sachen wird durch das Mehr an Lebensqualität hinterm Lenkrad locker aufgewogen. Entschleunigung! Lasst es uns endlich machen! Lockerheit statt Lichthupe, Vernunft statt Vollgas. Damit der Puls weniger oft auf 180 hochjagt.
Contra Tempolimit: Michael Ascherl
Zugegeben: Es gibt kaum ein vernünftiges Argument gegen Tempo 130 auf der Autobahn. Aber ein paar, die mit persönlicher Freiheit, Emotionalität und dem Ruf der deutschen Autobauer zu tun haben. Beginnen wir bei Letzterem. Autos „made in Germany“ sind auch so beliebt, weil sie „Autobahn-proof“ sind, also so sicher, dass sie – theoretisch – auch 200 und schneller fahren könnten. Wenn’s denn mal ein unlimitiertes Stück gäbe. Wer einmal an einem Sommertag ganz früh auf der freien Autobahn unterwegs war – flotter als 130 –, der fühlt sich durch ein Tempolimit gegängelt und beschränkt. Wir reden nicht vom gefährlichen Rasen, sondern vom entspannten flotten Reisen. Wer’s langsamer mag, kann sich die „Freiheit“ nehmen und maximal 130 fahren.













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