Am zweiten Verhandlungstag gegen einen 35-Jährigen, der bereits gestanden hat, Einbrüche in ein Weidener Hotel, eine Apotheke, ein Fahrradgeschäft, ein Friseur-, ein Brautmodengeschäft und ein Pfarrheim sowie Aufbrüche eines Autos und eines Frischmilchautomaten begangen zu haben, sagten vier Polizeibeamte aus. Sie waren mit der Aufnahme des Sachverhalts und der Spurensicherung bei den Taten im November 2018 und im Juni 2019 befasst gewesen.
Spuren an einem Stein, mit dem der Täter die Schaufensterscheibe eingeworfen hatte, Aufnahmen einer Videokamera und ein bei der Flucht zurückgelassener Rucksack hatten die Beamten schnell auf die Spur des polizeibekannten Ledigen und seines ebenfalls polizeibekannten Komplizen geführt.
Eine Verurteilung des Arbeiters, wie von Staatsanwalt Sebastian Goldmann angestrebt, ist somit schon sicher. Allerdings möchte Rechtsanwalt Shirin Ameri (Regensburg) erreichen, dass sein schwer drogensüchtiger Mandant in eine Therapieanstalt geschickt wird, statt ins Gefängnis. Landgerichtsarzt Dr. Bruno Rieder hatte in einem Gutachten festgestellt, dass eine Drogentherapie „zwar medizinisch geboten“ sei, aber „bei diesem Patienten aussichtslos“. Schon einmal hatte der Mann eine der fast 200.000 Euro teuren Maßnahmen kurz vor der Beendigung abgebrochen.
Verteidiger Ameri berichtete vor dem Schöffengericht am Montag, dass er mit Dr. Thomas Wenske von der forensischen Abteilung der Universität Erlangen gesprochen habe. Der anerkannte Experte habe ihm gesagt, dass „gerade für schwer erkrankte Heroinsüchtige“ der Maßregelvollzug der richtige Weg sei – selbst wenn es mehrerer Anläufe bedürfe.
Richter Hubert Windisch meinte dazu: „Nur weil jemandem das Gutachten nicht gefällt, hole ich nicht sofort ein neues ein.“ Nun wird in einem Fortsetzungstermin am 24. August um 11 Uhr erst einmal Dr. Rieder persönlich angehört. Bis dahin bleibt der Angeklagte in Untersuchungshaft.















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