Weiden in der Oberpfalz
28.11.2018 - 17:54 Uhr

Risiko-Implantate: Das sagt die Kliniken AG

An die 200 Knieprothesen setzten Ärzte Patienten am Klinikum Weiden 2017 ein. Außerdem etwa 300 Hüften und 340 Herzschrittmacher. Kamen hier Risiko-Implantate zum Einsatz? Antworten gibt Ärztlicher Direktor Dr. Thomas Egginger.

Immer mehr Verletzungen und Todesfälle durch Medizinprodukte". Bild: Sven Hoppe/dpa
Immer mehr Verletzungen und Todesfälle durch Medizinprodukte".

Sie sollen helfen: Medizinprodukte. Doch gerade kommen sie in Verruf: Sie würden zu zu vielen Verletzungen, gar zu Todesfällen führen. Auch in Weiden? Rund 2200 Implantate setzten die Ärzte der gesamten Kliniken Nordoberpfalz AG den Patienten im vergangenen Jahr ein. 840 davon am Klinikum Weiden. Die Palette der Medizinprodukte reicht von der Endoprothese am Knie- und Hüftgelenk über den Herzschrittmacher bis zum Defibrillator. Inwiefern geht von ihnen aber nun eine Gefahr für die Patienten aus? Der Ärztliche Direktor der Kliniken AG, Dr. Thomas Egginger, meint, die Zunahme von Problemen mit Prothesen oder Implantaten ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Zahl der eingesetzten Produkte stets zunimmt. "Zugleich werden diese Medizinprodukte - im Vergleich zu anderen des medizinischen Alltags wie etwa Medikamente - nicht von staatlichen Stellen kontrolliert und zertifiziert." Dies machten häufig private Institutionen. So weit, so allgemein. Ganz konkret erklärt Egginger: "Innerhalb der Kliniken Nordoberpfalz AG ist in dieser Hinsicht kein Problem erkennbar."

Vielmehr sei es so, dass die Erfahrungen laut Egginger zeigten, dass "fast alle Implantate, die in der Kliniken Nordoberpfalz AG eingesetzt werden, sehr gut für unsere Patienten verträglich sind". Zur genauen Reklamationsquote äußerte sich der Ärztliche Direktor nicht.

Doch wie schafft die Kliniken AG das, wonach andere streben: eine scheinbar geringe Reklamationsquote. "Dies liegt unter anderem an der engen Kooperation mit Herstellern, die Marktführer im Bereich der Endoprothetik sind oder der Nutzung von Mamma-Implantaten deutscher Hersteller. Dies schafft bestet Voraussetzungen dafür, eine optimale Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherzustellen."

Doch der Draht zu den Herstellern ist nur eine Seite der Medaille. Der zu den Patienten die andere. Und diejenigen, die nun gerade ein neues Knie oder einen Herzschrittmacher bekommen sollen, dürften angesichts der Negativschlagzeilen verunsichert sein. Aber auch hier hat Egginger ein Rezept parat: "Entscheidend ist hier eine umfangreiche Aufklärung des Patienten durch den behandelnden Arzt im Vorfeld der Operation." Hier könnten alle wichtigen Fragen geklärt, Ängste angesprochen und Implantatmuster auf Wunsch auch angefasst werden.

Dr. Thomas Egginger, Ärztlicher Direktor der Kliniken Nordoberpfalz AG. Bild: Kliniken Nordoberpfalz AG
Dr. Thomas Egginger, Ärztlicher Direktor der Kliniken Nordoberpfalz AG.
 
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